Samstag, 4. Mai 2013

Freitag, 26. April 2013: Shoppingtag! Oder Fortführung des vorangegangenen Shoppings. Gingen aber erstmal ins Hotelrestaurant und frühstückten. Dann luden wir mein Backpack in den Truck, da mich die beiden heute Abend ins Hostel fahren wollten und wir nicht noch mal hier her kommen würden. Wir setzten also unsere Shoppingtour, wie gesagt, fort. Als erstes stand "Winners" auf dem Programm, wo ich mich durch Dave´s schlechten Einfluss dazu hinreissen ließ neue Schuhe zu kaufen! Unglaublich, oder?! Er bearbeitete mich solange, bis ich tatsächlich auch glaubte neue Schuhe zu brauchen. Ich meinte, dass ich gar keinen Platz hätte für Schuhe, aber er sagte, dass ich schließlich nur ein Paar Schuhe hätte und das wirklich zu wenig wäre…. Ok, ich sag jetzt nix. Ich gönnte mir also Schuhe. Elisabeth hatte den Einkaufswagen voll mit Klamotten, die sie probieren wollte. So saßen Dave und ich auf der Wartebank bis sie all die Klamotten durch probiert hatte. Mindestens 25 Artikel! Aber es war ok. Ich fand´s lustig. Dann war es schon so spät, dass wir uns auf den Weg zum Reitstall machten, wo wir gestern Allegra abgesetzt hatten. Denn hier würde auch Elisabeth´s Pferd angeliefert werden. Das ist also ein Pferdeumschlagplatz hier! Sharon und Dennis wollten auch hier sein, um das neue Familienmitglied willkommen zu heißen. Anschließend wollten wir mit ihnen dann zum Lunch fahren. Als wir auf den Hof fuhren fanden wir gerade noch eine Parkplatz, in den uns Dennis gleich einwies. Es war Turnierwochenende hier und alles gestopft voll. Und Elisabeth´s Pferdchen, Zorro, wartete schon auf dem Hänger. Ein netter kleiner Rheinländermix. Ja, Rheinländer!

 

Sie brachte ihn in eine Gastbox und Dave und ich schauten uns im Rest des Stalls um und schauten eine Weile auf dem Abreiteplatz den Springreitern beim Aufwärmen zu. Dave war sehr interessiert und fragte etliche Sachen. Manchmal ist es schon erstaunlich, was Leute, die nichts von Pferden verstehen alles sehen und erkennen. Als Elisabeth sich von Zorro verabschiedet hatte, fuhren wir alle zurück nach Edmonton zum Mittagessen. Ich war noch gar nicht hungrig, so dass ich nur einen Salat aß. Teilte aber mit Dave ein paar Shrimps und probierte von Elisabeth frittierte Essiggurken… Klingt interessant, ist es auch. Aber essbar. Nach dem Essen gingen wir noch alle gemeinsam zu Costco, wo man große Mengen zu kleinen Preisen einkaufen konnte… Vielleicht wie bei uns Metro…? Verabschiedeten uns anschließend von Dennis und Sharon und machten uns auf den Weg in die Southgate Mall, wo die beiden noch Klamotten shoppen gehen wollten. Ich würde vielleicht meine Sonnenbrille repariert bekommen (hatte mal wieder eine der Muttern verloren) und ansonsten würde ich nur gucken. Als erstes mussten wir aber alle einen Kaffee, bzw. Mocca haben. Dann fand ich tatsächlich einen Optiker, wo ich meine Brille ablieferte und in einer Stunde wieder abholen konnte…! Dauert eigentlich fünf Minuten… Ok, wat soll´s. Und die Beiden shoppten! Dave hatte zwischenzeitlich schon Sorgen, dass ich mich zu Tode langweilen würde. Aber ich konnte damit gut leben, dass ich anderen Leuten beim Geld ausgeben zusehen konnte. Ich trug für Dave sogar manchmal die Tüten, damit er in Ruhe Klamotten durchschauen konnte. Der Höhepunkt seiner Einkaufstour war wohl der Sonnenbrillenladen. Ja wirklich, ein Laden nur für Sonnenbrillen. Und sie schwatzten ihm zu seiner schon über 200$ teuren Sonnenbrille dann noch eine Zweite auf… Ich versuchte ihn zu retten, aber er hörte nicht auf mich. Später meinte er, dass es wohl doch etwas dumm war zwei Sonnenbrillen gekauft zu haben. Tja, wer nicht hören will. Wir ärgerten ihn noch eine ganze Weile damit und wahrscheinlich wird Elisabeth ihn den Rest seines Lebens damit aufziehen. Nun waren wir langsam alle fix und fertig und machten uns auf den Weg zum Truck. Ich holte noch meine Sonnenbrille ab, die ich für fünf Dollar habe reparieren lassen und dann fuhren wir Richtung Hostel, wo mich die Beiden absetzen wollten. Ich hatte entschieden ins "Go Backpackers" in Downtown Edmonton zu gehen, da es sehr nah an der Greyhoundstation gelegen war. So jedenfalls sagte das Internet. Wir fuhren und fuhren und suchten und es dauerte eine halbe Ewigkeit bis wir das Hostel tatsächlich gefunden hatten… Elisabeth war aber nicht wirklich sicher, ob sie mich hier raus lassen wollte und ich war es auch nicht…. Sie meinte, dass Dave mich doch hinein begleiten sollte, sie würde im Truck warten. Es saßen etliche zwielichtige Gestalten vor der Tür, die uns aber freundlich den Weg wiesen als wir nach dem Eingang fragten, der nicht leicht zu erkennen war. Um ins Hostel zu kommen musste man durch zwei abgeschlossene Türen, die erst nach Betätigung der Klingel geöffnet wurden. Dann standen wir am Tresen mit halbhohen Glaswänden und zwei Sicherheitsbeamten in schusssicheren Westen dahinter… Das war alles doch recht eigenartig. Es stellte sich heraus, dass es eigentlich kein Hostel war oder noch nicht oder nicht mehr. Ich kriegte das nicht so auf die Reihe. Und eigentlich konnte man nur eine Nacht bleiben und pro Übernachtung würde es 50$ kosten! Wie bitt?! Und dann die ganzen Knackis und Drogenabhängigen um einen herum?! Nein, danke! Ich fragte Dave, ob sie mich vielleicht dann doch ins HI Hostel nach Old Strathcona fahren konnten, da wusste ich wenigstens woran ich war. Für die beiden war das kein Problem und sie hätten mich sowieso nicht hier lassen wollen. Danke schön! Die nächste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Das HI war ausgebucht für heute Nacht… ! Wie hätte es auch anders sein können. Sie hätten zwar noch ein Bett, aber das würden sie immer für Notfälle frei halten. Notfall hieß, wenn sie überbucht waren oder irgendeine Internetbuchung versaut hatten… Ja, danke für die Blumen, ich stand hier mit Geld in der Tasche und sie wollten es nicht. Sie könnten mir für morgen Nacht ein Bett reservieren, wenn ich wollte. Nein, das wollte ich dann nicht. Wo sollte ich denn heute Nacht schlafen? Auf der Parkbank? War ein wenig angepisst. Dave meinte, das wäre heute wohl nicht mein Tag. Nein, anscheinend nicht. Sie gaben mir noch zwei Adressen von billigen Hotels mit, aber die waren ausgebucht, wie wir nach einem kurzen Anruf feststellten. Und nu?! Elisabeth meinte, wenn ich nichts dagegen hätte, könnte ich ja wieder mit ihnen schlafen und dann morgen sehen wie ich zur Greyhoundstation kommen würde, da sie früh los wollten und mich nicht in die Stadt würden fahren können. Das war für mich völlig ok! Würde schon einen Weg finden. 

Alles auf die Ladefläche.... Und wo soll Dave´s Kram noch hin?

Und nun alles in den Anhänger umpacken
Da wir alle noch so gestopft voll waren vom Mittagessen fuhren wir nach einem kleinen Umweg über den Liquorstore, wo sich die Beiden mit Alkohol eindeckten (ist um die Hälfte günstiger als in Yellowknife!)  und anschließendem Umladen in den Horse Trailer ins Hotel und nicht mehr ins "Red Lobster", wo wir eigentlich hätten zu Abend essen wollen. 

Abendstimmung
Elisabeth und Dave gingen aber noch runter und wollten wenigstens eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Mir war der Appetit vergangen und ich wollte einfach alles geregelt kriegen. Ich musste mein Backpack neu packen, da die Gewichtsverteilung momentan echt schlecht war und ich ja nicht wusste wie lange ich morgen evtl. das Ding würde schleppen müssen. Dann musste ich raus finden, wo die nächste Greyhoundstation war und musste ein Ticket besorgen. Und Blair schreiben, ob sie mich in Chase abholen könnte, wenn ich denn dann wüsste, welchen Bus ich nehmen musste. Oh, ich hasse so viele Unbekannte in einer Gleichung! Das Internet war sowieso wieder super langsam, so dass ich zwei Stunden versuchte eine Verbindung zu Greyhound aufzubauen und letztendlich konnte ich das Ticket nicht buchen. Warum auch immer. Und mein Husten wurde auch nicht besser. Ich wollte jetzt einfach nur noch schlafen. Zumindest hatte ich aber raus finden können, dass direkt um die Ecke hier in Leduc eine Greyhoundstation war, so dass ich nicht nach Edmonton würde rein fahren müssen. Das war eine Erleichterung. Die beiden anderen kamen auch irgendwann zurück und wir hauten uns alle in die Federn. Wieder mit Klimaanlage auf volle Pulle… Aber ich wollte mich ja nicht beschweren. Ohne die Beiden hätte ich auf der Straße schlafen können.  

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