Samstag, 4. Mai 2013

Am Donnerstag, den 11. April 2013, wollte Paul um halb zehn hier sein, damit wir die Trails bearbeiten konnten. Ich hatte mich natürlich in der Zeit vertan und war eine Stunde zu früh dran. Naja, machte auch nix. War ja eh wach. 



Ich schaute noch unten im Stall vorbei und wartete dann auf Paul, der tatsächlich pünktlich war. Ja, hier in Kanada ist es eher die Regel, dass die Leute zu spät kommen. Wir packten alles aus dem Wagen, was wir brauchten und machten uns auf den Weg zum Highway. Ich hoffte, wir würden den richtigen Trail wieder finden, aber Paul war ziemlich zuversichtlich. Und wir fanden ihn tatsächlich. Ich war mir erst nicht sicher, aber Paul deutete auf unsere Spuren, die wir beim ersten Mal hinterlassen hatten, als wir vom Highway runter geklettert waren. Ha, deshalb war er so sicher gewesen. Überlegten uns, wie wir den Trail am besten verbreitern konnten, ohne zu viele größere Bäume zu fällen, die hier in Yellowknife sehr rar sind. Mein Job war es nun, den teilweise noch kniehohen Schnee um die zu entfernenden Bäume platt zu treten oder weg zu schieben. Paul war dann der Mann mit der Kettensäge. 

 

Eins kann ich sagen, nach einer Weile artet das zunächst so easy scheinende Schnee entfernen in ein richtiges Workout aus. Aber ich genoss es. Es war nicht sonderlich kalt, die Sonne schien, nette Gesellschaft… Was wollte man mehr? Nach etwa zwei Stunden lief leider die Kette ab, so dass sich Paul auf den Weg zu seinem Wagen machte, wo er Werkzeug hatte. Ich beschäftigte mich weiter mit dem Schnee und den Bäumchen. 


Er kam nach kurzer Zeit zurück, Tulip im Schlepptau. Sie war ihm den ganzen Weg gefolgt. Er teilte mir mit, dass er einen unerwarteten  Anruf bekommen hatte und leider los musste. Wir stiefelten also zurück zum Stall und machten ab, dass er heute Abend wieder anrufen würde, um mir dann zu sagen, ob er morgen kommen würde zum Arbeiten. Als er sich auf den Weg gemacht hatte, wollte ich die Zeit nutzen und Czar longieren. Ich holte ihn also in den Stall und machte ihn fertig. Als ich ihn in die Halle geführt hatte bemerkte ich, dass er heiß war, dampfte und schnaufte wie nach einem Zehn Kilometer Rennen. Ich hatte die Impfung im Verdacht, die vor zwei Tagen alle Pferde bekommen hatten. Brachte ihn also unverrichteter Dinge wieder zurück. Pat fragte, was los sei und ich teilte ihr meine Vermutung mit. Kolik schloss ich aus, da er gut fraß. Später am Abend war auch wieder alles ok. Als ich dann abends mit Julia Unterricht machte, rief Paul an. Es war heute wieder richtig was los im Stall. Kim rief mich aus der Halle und ich ging ans Telefon. Paul würde also morgen früh gegen halb neun kommen und wir würden zunächst die Berge an Unkraut, die hinter dem Stall lagen, verbrennen, wenn das Wetter mit spielte. Ich ging zurück in meinen Unterricht und dann kamen auch schon Kim und Mark mit Mickey in die Halle. Ich erbat mir noch ein paar Minuten, da wir noch gar nicht richtig was getan hatten. Wir hatten viel Theorie durch gekaut. Letztendlich gab ich Julia eine Stunde Unterricht und sie bezahlte eine halbe Stunde. Es war auch schon neun Uhr durch und ich ging dann nach einem Schnack mit Kim ins Haus. Haute mich dann auch schon bald ins Bett. 

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