Sonntag, 12. Mai 2013

TGIF!!! Hahaha, für mich eigentlich kein Unterschied, denn jeder Tag ist irgendwie gleich. So fing ich am heutigen Freitag, den 10. Mai 2013, wieder richtig früh an zu arbeiten. Um 6.30 Uhr saß ich auf dem ersten Pferd, Norman. 

Aufwärmen
Nachdem ich nun zwei Tage nicht früh aus dem Bett gekommen war, wollte ich den Morgen etwas entspannter starten. So fiel die Entscheidung auf Norman, da es immer wieder einfach nur Spaß macht ihn zu reiten. Arbeiteten fröhlich vor uns hin und ich stellte fest, dass es mit ihm offensichtlich möglich sein würde in die Piaffe zu kommen… Er bot es nach kurzem Fragen an. Wow, das wäre ja was. Ich mein, er hatte momentan wirklich nicht die entsprechende Muskulatur, aber wenn der Wille schon mal da war, war das ein Anfang. Ich fragte mich, ob ich ihn in der Zeit, die mir hier verblieb so weit trainiert bekommen würde, dass wir wirklich in eine kurze Piaffe kommen könnten. Ich würde das im Auge behalten. 


Nach einer Stunde Arbeit mit Norman war ich schon ziemlich durch, aber ich machte mir anschließend gleich Mack fertig. Jason und Abbey waren inzwischen auch da und brachten schon mal die anderen Pferde raus. Mack war auch wieder ganz gut. Nicht vergleichbar mit Norman, aber auch er machte wieder Spaß. Nun war ich wirklich geschafft. Ich brachte Mack in seine Box und gab ihm ein wenig Heu zum Frühstück. Nun war noch Mickey an der Reihe, mein neues Sorgenprojekt. Das erste Mal, als ich hier in Yellowknife strandete, machte es richtig Spaß Mickey zu reiten. Ich denke, das erwähnte ich schon mal… Aber jetzt war es einfach nur schrecklich und es gab nur sehr wenige Reiter, die noch mit ihm zurecht kamen. So hatte ich mir vorgenommen ihn vom Boden zu arbeiten. Nachdem ich ein so positives Feedback von Czar´s neuer Reiterin bekommen hatte, war ich ganz enthusiastisch. Ich wusste zwar, warum ich Pferde auf diese Weise arbeite, aber es war doch mal ein richtig guter Push zu hören, dass die Arbeit auch wirklich Früchte trägt. So hatte ich die Hoffnung, dass ich Mickey auch wieder auf den Weg bringen könnte, wenn ich ihn fünf bis sechs mal die Woche arbeiten würde. Ich war schon ganz gespannt. Heute war aber erst die zweite Session, so dass ich mich noch ein wenig gedulden musste bis ich vielleicht erste Verbesserungen erkennen können würde. Aber auch heute schon war er im Vergleich zu gestern um einiges besser. Er verstand die Handwechsel an der Longe schon ziemlich gut und er reagierte sehr gut auf Körpersprache. Auch die Seitengänge waren heute klarer und er nicht mehr ganz so nervös. Er begann langsam das ganze System zu verstehen, wenn er auch noch oft nachfragte. Mit Travers hatte ich aber noch nicht angefangen. Ich wollte ihn erst ein wenig sicherer in all den anderen Sachen haben, bevor ich wieder was neues hinzu fügte. Hatte sowieso ziemlich früh viele Lektionen auf einmal gestartet. Aber es war ok. Nachdem ich Mickey dann eine Dreiviertel Stunde gearbeitet hatte brauchte ich eine Pause. Ich war kaputt. Ich brachte ihn raus in die Sonne, die heute wieder herrlich schien (auch wenn der Wind eisig war) und ging nach einem Schnack mit Jason und Abbey ins Haus, um was zu frühstücken. Tom war schon zur Arbeit in die Klinik gefahren und Pat räumte im Haus. Ich machte mich frisch und machte mich dann auf den Weg in die Stadt, wo ich zum Lunch verabredet war. Auf dem Weg brachte ich noch Recycling weg. Es war so herrlich in der Sonne, wo man windgeschützt sitzen konnte. Aber wo der Wind blies, war es wirklich kalt. Zu schade. Ich sehnte Wärme herbei. Ich hatte heute keine weiteren Reitstunden zu geben und die Pferde hatte ich am Morgen gearbeitet, so dass ich für den Rest heute frei hatte. So war Zeit, dass ich mich mit Paul auf eine Kaffee treffen konnte. Er hatte heute früher Feierabend und wir fuhren in die Stadt zum See, wo wir in der Sonne saßen, schnackten und das Treiben auf dem noch zugefrorenen See beobachteten. Es war ganz schön rege da draußen. Da waren Kitesurfer mit Skiern, Radfahrer(!), Snowmobile, ein Auto und ein Dog Team! Wir konnten aber auf die Entfernung nicht erkennen, wer das war. Da es helle Hunde waren, waren wir aber sicher, dass es nicht Dyan war, da ihre Hunde größtenteils schwarz, bzw. dunkel waren. Ich meinte nach einer Weile, ob das denn noch sicher wäre auf dem Eis, da an den Rändern nun offensichtlich doch schon offenes Wasser zu sehen war. Paul meinte, dass in der Mitte des Sees das Eis noch vier Fuss dick wäre, was ausreichend war. Das Problem in dieser Jahreszeit war nur, dass es schwierig wurde auf das Eis zu kommen, da eben die Übergänge vom Land dahin schmolzen. Ich war mir nicht sicher, ob ich noch auf´s Eis gehen wollen würde. Er erklärte, dass das Eis normalerweise bis Mitte Juni bleiben würde. Wenn es anfangen würde zu tauen, dann wäre eine Wasserschicht auf dem Eis und man hätte das Gefühl auf dem Wasser zu fahren oder zu gehen. Später würde das Eis Risse bekommen, wodurch das Wasser wieder von der Oberfläche verschwinden würde. Es wäre aber immer noch möglich auf dem Eis zu sein. Und später würde es dann langsam dahin schmelzen. Ok, ich glaubte das mal so. Ich mein, ich hatte nun wirklich überhaupt keine Erfahrung mit so dickem Eis. In Deutschland konnte man ja froh sein, wenn es mal länger kalt blieb, dass man überhaupt auf einen zugefrorenen See gehen konnte. Als ich am Stall zurück war, war es inzwischen auch schon Abend geworden. Ich ging mit Pat zum Außenplatz, um ein wenig beim Springunterricht zu zu schauen. Emma und Sydney ritten. Elisabeth und ihr Verlobter Dale kamen auch noch kurz vorbei, so dass ich nun auch den Sohn zu dem netten Ehepaar Dennis und Sharon aus Breton kennenlernte. Elisabeth hatte mit Pat zu besprechen, was weiter mit ihrem neuen Pferd Zorro geschehen sollte. Bisher war er tagsüber in einem Paddock alleine gewesen, da es mit einigen anderen Pferden nicht hin gehauen hatte. Nun wollten sie probieren, Zorro mit Dusty in ein Paddock zu lassen. Morgen sollte es geschehen. Ich ging dann noch auf einen kleinen Spaziergang mit Pat, bevor wir die Pferde rein brachten und fütterten. Da ich nicht wirklich hungrig war, aß ich zum Abendessen nur eine Schüssel Cornflakes. Pat meinte, ich würde selber noch zu einem Cornflake werden, da ich so viel davon aß. Und nach längerer Zeit kam dann doch mal wieder der Wodka auf den Tisch. Oh, oh! Pat verabschiedete sich nach einer Weile ins Bett und ich saß noch mit Tom und wir tranken den ein oder anderen Shot. Um ein Uhr war Tom auf dem Stuhl eingeschlafen und ich hatte auch genug intus, so dass ich ins Bett wankte. Puh, das war erstmal wieder genug Wodka für die nächste Zeit. Besonders, da morgen ein voller Terminplan anstand. Ich fiel in mein Bett und schlief sofort ein. 

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