Mittwoch, 8. Mai 2013

Ich stand gegen acht Uhr auf, am 2. Mai 2013. Das Hostel war voll ausgebucht, so dass es heute zum ersten Mal in der Saison wieder Pancake Frühstück gab. Und das draußen auf der Veranda. Ich wusste, dass ich eh hinten anstehen würde. wenn ich überhaupt noch was ab bekommen würde, da jeder heute Morgen Pancakes haben wollte, wie es schien. So nutzte ich die Zeit meine Nummernschilder anzuschrauben, wobei es eigentlich beim Anschrauben des vorderen Nummernschilds blieb, da eine der Schrauben am Heck gefressen hatte. Ich stopfte das Nummernschild also einfach in die Heckscheibe. Des baast scho! Dann packte ich alles in den Jeep, damit ich gleich nach dem Frühstück los düsen konnte. Als ich zur Veranda am Showerbuilding kam, war die Schlange immer noch ziemlich lang an der Pancake Theke. Blair bot mir aber schon mal einen Kaffee an. Und kurz später bekam ich auch meinen ersten Pancake. Ach, wie hatte ich die vermisst. Blair machte die besten Pancakes in ganz Kanada! Es folgte ein zweiter und ein dritter. Dann war ich so gestopft voll, dass ich bestimmt den Rest des Tages nichts mehr essen brauchte. Oder den Rest der Woche, so wie sich das im Moment anfühlte. Während Blair mit ein paar Gästen ins Hauptgebäude ging, machte ich den Abwasch des ganzen Frühstücksgedöns. Anschließend ging ich ebenfalls ins Haupthaus, um mich zu verabschieden. Tom war am Telefon, aber Blair brachte mich zu meinem Jeep und drückte mich zum Abschied. Wir würden in Kontakt bleiben. Dann startete ich den Wagen und rollte vom Gelände. Ich bog nach links ab, Richtung Salmon Arm. Ich hatte heute Nacht entschieden, dass ich noch mal in die Rockys wollte. Die konnte man nicht oft genug gesehen haben. In Salmon Arm fuhr ich eine Weile hinter einem riesigen Truck her, der einen interessanten Aufkleber auf der Heckscheibe hatte, Holsteiner Sport Horses. 


Die sind doch auch wirklich überall zu finden. Ich fuhr und fuhr und fuhr, Road Trip halt. Mainthing is driving, right?! Es ging auf dem Highway 1 nach Revelstoke und dann nach Golden, wo Richtung Lake Louise abbog. 


In Lake Louise verpasste ich wie immer die Ausfahrt Richtung Jasper. Ja wirklich, wie immer. Schon bei meiner letzten Fahrt durch die Rockys mit Lena verpasste ich mehrere Male die Ausfahrt. So fuhr ich also zwei Kilometer weiter nach Lake Louise rein und drehte dort um. Machte aber keinen längeren Halt in Lake Louise, da es dort nicht viel zu sehen gab und alles super teuer war. Und zum Wandern lag es noch zu viel Schnee. 





















Die Sonne schien und es war herrlich warm. Als ich nun die Rockys erreicht hatte realisierte ich, dass ich ja einen Parkpass benötigte… Leider waren alle Kassenhäuschen unbesetzt, so dass ich keinen Pass kaufen konnte. Was soll man da machen? Man brauchte eigentlich auch nur einen Pass, wenn man im Park anhalten würde, wie ich auf jedem Hinweisschild lesen konnte. Was auch immer das heißen mochte. Ich war nicht sicher, ob damit gemeint war, wenn man einen Fotostopp einlegte oder wenn man über Nacht blieb. Egal, konnte sowieso keinen Pass bekommen. 






















Die Rockys waren wieder einfach atemberaubend. Aber ich würde jedem empfehlen im Sommer durch die Rocky Mountains zu fahren, da jetzt noch zu viel Schnee lag und alles noch geschlossen war. Auch der Athabasca Glacier war nicht allzu beeindruckend, da es ziemlich neblig war und es nicht möglich war nahe an den Gletscher heran zu kommen… zu viel Schnee. 

 

Aber ich genoss trotzdem die Fahrt durch die Berge und je nach Höhenlage wechselte es von wirklich frühlingshaft bis zu Schneetreiben. Alles war drin. Nach mehreren Stunden Fahrt und eines zweistündigen Naps in traumhafter Landschaft erreichte ich Jasper, wo ich mal wieder tankte und meinen Naschvorrat auffüllte. 

Athabasca Falls

Aber im Vergleich zum Van verbrauchte der Jeep wirklich wenig. Es war jedoch ratsam bei jeder Gelegenheit nachzufüllen, da man nie wusste, ob man mal mitten im Nirgendwo liegen blieb und vielleicht den Motor zum Warmhalten laufen lassen musste oder dass man vielleicht keine Tankstelle finden würde. 

 

Das war in Alberta zwar relativ unwahrscheinlich, da es dort in jedem Nest eine Tankstelle gab, aber die Entfernungen in Kanada sind doch manchmal ungeahnt groß. So it´s better to be well prepared. 


Von Jasper ging es auf dem Highway 16 Richtung Osten, Edmonton. Da blieb ich aber nicht lange, denn kurz vor Hinton bog ich auf den Highway 40 Richtung Norden ab. Keine Ahnung warum. Es war noch ein weißer Fleck auf meiner Karte. 

 

So fuhr ich also auf dem Bighorn Highway über Grande Cache nach Grande Prairie. Die Strecke zog sich aber länger hin als gedacht, auch wenn die Aussicht immer noch herrlich war. Denn zu meiner Linken erstreckten sich in der Ferne immer noch die Rocky Mountains. Und dann die untergehende Sonne. Es war super schön. 




Als es schließlich dunkel wurde und ich wirklich geschafft war entschied ich mich, dass der nächste Rastplatz meiner wäre, damit ich ein paar Stunden schlafen konnte. Aber wie das so ist, Murphy ist nie weit. Es war natürlich von dem Moment an, in dem ich entschieden hatte, dass es für heute nach 14 Stunden genug Fahrerei gewesen wäre, kein Parkplatz weit und breit. 



Und die ganze Strecke entlang des Bighorn Highways standen Wapitis und Hirsche am Straßenrand. Und der ein oder andere unförmige pelzige Haufen am Straßenrand ließ darauf schließen, dass sie nicht immer nur am Rande stehen blieben, was mich etwas nervös machte, da ich inzwischen zu müde war, um mich wirklich noch zu konzentrieren. Ich hoffte, dass heute keiner der Viecher suizidsüchtig war. Da also kein Parkplatz zu finden war, stoppte ich in eine Auffahrt zu einer Grube. Ich putzte meine Zähne und schlüpfte in meinen Schlafsack, den ich auf der Rücksitzbank ausgebreitet hatte. Zum Umräumen und Umklappen der Rückbank war ich zu müde. Aber ich muss zugeben, dass ich inzwischen von den großen Trucks ziemlich verwöhnt war und ich vergessen hatte wie klein so ein Jeep Cherokee doch ist. Aber da ich müde genug war, schlief ich sofort ein. War wirklich kaputt nach der langen Fahrt und dem bergauf und bergab. Zumindest mein Husten schien zusehend besser zu werden. Das war hilfreich beim Einschlafen. 

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