Samstag, 4. Mai 2013

Hatte gestern noch überlegt, ob ich heute, am 21. April 2013, schon morgens einige Pferde reiten sollte, aber ich kam nicht aus dem Bett. War eigentlich schon seit sieben Uhr wach, aber ich blieb noch bis neun liegen und döste und träumte vor mich hin. Es war so schön, die Sonne schien ins Zimmer und es war so kuschlig in meinem Bett. Pat und Tom waren schon im Stall. Irgendwann stand ich aber doch auf und ging runter und schaute Heartland. Ich musste ja noch ein paar Folgen schaffen, bevor ich weiter zog. Um halb eins machten wir uns auf den Weg zu unserem all sonntäglichen Lunch ins Explorer Hotel. Ich hatte seit zwei Tagen mein Phone zurück, so dass ich auch gleich im Restaurant meine EMails checken konnte. Das war doch etwas einfacher als immer den Mac mitzuschleppen. Wir hatten heute Gesellschaft von Gill und Linda, die Good Bye sagen wollten. All die Menschen, die ich kennen gelernt habe hier sind einfach super. Sie machen es mir nicht leicht weiter zu ziehen… Wir genossen das wirklich gute Essen heute. Vor allem den Lachs in Ahornsirup, der war grandios. Danach natürlich noch ein nettes Dessert und das war´s dann für mich. War nicht so super hungrig, wie ich fest stellte. Während dann alle schon nach draußen gingen, blieb ich noch mal bei dem Verkaufsstand hängen, der schon seit Wochen im Foyer des Hotels seine Ware anpreiste. Sie hatten tolle Northern Arts im Programm. Ich hatte schon seit langem mit einem Geldbeutel aus Buffalo Leder geliebäugelt, konnte mich aber immer noch nicht wirklich dazu entscheiden. Musste wieder auf mein Geld achten. Pat und Tom kannten die Leute von dem Stand gut und mittlerweile war ich ihnen auch bekannt. So brachte mich der Verkäufer, dessen Namen ich leider vergessen habe, zu einem Künstler, der heute backstage seine Bilder  malte, die hier ebenfalls verkauft wurden. Wirklich tolle Bilder. Und teuer. Ich unterhielt mich eine ganze Weile mit dem Künstler, was sehr interessant war. Dann verwickelten mich die "Verkäufer" auch noch wieder in ein Gespräch als ich nach einer Karte fragte, damit ich später vielleicht online eines der Bilder erstehen könnte. Jetzt hatte ich nicht das Geld und nicht den Platz, um es zu transportieren. Irgendwann konnte ich mich aber loseisen und düste aus dem Hotel. Tom stand schon mit dem Wagen vor der Tür und fragte, wo ich abgeblieben war. Dann ging es zurück zum Stall. Hatte heute Nachmittag und Abend noch volles Programm. So hielt ich einen kurzen Nap und zog mich dann um. Würde zunächst eine Reitstunde mit Carla haben, die ich heute ordentlich unter Druck setzte. Ich hatte das Gefühl, heute konnte ich es wagen. Wir starteten nun wirklich mit Reiten und Reitunterricht. Das war Wahnsinn! Ich brachte sie zu Schulterherein, Kurzkehrtwendung und Galopparbeit. 


Und wir hatten Glück, Tom schaute eine ganze Weile zu. Und ich fand, dass Carla wirklich gut war heute. Ich denke, als sie merkte, dass Tom zuschaute, war sie kurzzeitig abgelenkt, so dass sie die Kurzkehrtwendung mit Vorhandwendung vermixte. Aber ich ließ nicht locker bis die wieder klappte, dann ging es zur nächsten Arbeit. War für den Rest Galopp, was wirklich gut war. Dann war sie entlassen und Yrbah hatte eine halbe Stunde Unterricht. Da es heute bisher alles so gut gelaufen war versuchte ich, Yrbah erstmal alleine reiten zu lassen. Das lief leider nur bedingt gut. Also, wieder zurück an die Longe. Sie war ziemlich unzufrieden mit sich selbst, dass sie nicht besser war, aber ich meinte, dass sie keine Wunder erwarten könnte, wenn sie nur alle zwei Wochen für eine halbe Stunde auf´s Pferd kam. Das sah sie irgendwie auch ein. Nun war ich an der Reihe. Pat hatte gestern bei meinem Abschiedsessen die grandiose Idee gehabt, dass ich für die Mädels, Carla, Trish und Michelle, Norman vorreiten könnte, damit sie sehen konnten, was man mit ihm wirklich alles machen konnte. Ich hatte keine Chance gehabt aus der Sache raus zu kommen. Nun saßen sie alle da, mit Kamera und Fotoapparat, um ja alles mit zu bekommen. Oh weh, wenn die wüssten. Ich war nun seit einem Jahr selber ohne Unterricht unterwegs und wusste um meine eigenen Schwächen. Zu meinem Glück wusste ich aber, dass sie das nie würden erkennen können. Also, ab auf´s Pferd. 


Norman war ja nun gut aufgewärmt. Jetzt hieß es für ihn noch mal einen halbe Stunde alles geben. Und es machte einfach nur Spaß. Er ist ein toller Kerl. Wäre er etwas besser im Training, es wäre traumhaft. Aber auch so gab er alles. Er schenkte mir sogar einen Außengalopp durch zwei Ecken mit Handwechsel über eine Volte! Das war super! Dann tanzten wir eine Weile in Schulterherein, Travers, Renvers und Anfängen von Traversalen bis Große Galopp Pirouetten. Und es war alles natürlich nicht perfekt und in den Anfängen, aber es fühlte sich an wie Tanzen. 


Zwischendurch immer wieder ein tolles Vorwärts Abwärts oder mal Tritte verlängern und Galoppsprünge verlängern im leichten Sitz. So grob, was wir gemacht haben. Norman war nun fertig, ich war gut aufgewärmt und weiter ging´s. Während Trish Norman trocken führte, übernahm ich den schon fertig gemachten Czar, um ihn an der Longe zu arbeiten. 

Er war auch ziemlich gut heute und es machte ebenfalls einfach Spaß. Er begann sich schon besser zu biegen, aber fiel immer noch deutlich auf die innere Schulter, was mich ziemlich annervte. Aber mehr, weil ich es bisher noch nicht in den Griff bekommen hatte. Zwischenzeitlich verabschiedete ich mich von Michelle und dann von Carla und ihrem Mann. Dann arbeiteten wir eine Weile am flüssigen Handwechsel im Trab, da es ziemlich wuselig war in der Halle. 



Auf dem anderen Zirkel arbeitete Kim mit Baya und zwischendrin versuchte Lauren Dusty zu reiten. Das war eine Herausforderung, da Dusty erst vier oder fünf Jahre alt ist und kaum Ausbildung genossen hat, da seine Besitzerin keine Zeit hat. Lauren kämpft sich dann und wann mit ihm durch. So musste ich immer darauf achten, dass sie nicht plötzlich in der Longe hingen. Nach Czar war auch ich gut durch. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit Trish und mit Kim und sammelte Email Adressen ein. Dann ging ich ins Haus und auch bald ins Bett. Tom und Pat waren auch schon auf dem Weg in die Heia, da Tom sich immer noch nicht ganz fit fühlte. Ich sortierte Fotos und schrieb ein paar Zeilen, während ich Musik hörte. Um zehn Uhr klopfte Pat an meine Tür und meinte, es wäre ein Anruf für mich da. Was?! Wer? Um diese Zeit… Ich ging ins Wohnzimmer und nahm das Gespräch an. Es war Paul, der fragte, ob ich morgen schon was vor hätte. Ich mein, eigentlich hatte ich Wäsche zu waschen, zu packen, Pakete abzusenden, zwei bis drei Pferde zu reiten… Aber ich sagte: "No, nothing. I´m off tomorrow." Er würde mich dann gegen acht Uhr morgens für einen Dog Sled Ride abholen… Supi!!! Das war doch ein toller Abschiedstag, dann. Freute mich wie ein Schneekönig und ging ins Bett, damit ich fit sein würde. Nun war nur die Frage, was ich mit den Pferden machte, die ich reiten wollte…. Den Rest würde ich schon irgendwie hinkriegen, aber die Pferde… Es war eigentlich mehr, dass ich sie noch mal reiten wollte, damit ich ein paar Fotos machen konnte. Oder besser gesagt, Pat. Ich entschied, dass ich morgens, bevor Paul kommen würde, wenigstens eines reiten würde. Und wenn ich nicht zu spät zurück sein würde… Ja, also wenn ich nicht zu spät zurück sein würde, dann würde ich noch Cimmaron reiten. Ja, das war ein guter Plan, fand ich. Also schnell schlafen, damit ich morgen um 6 Uhr aus den Federn kommen würde.  

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