Mittwoch, 20. März 2013

Sonntag, 10. Februar 2013: Paul war so nett, dass er mich ausschlafen lassen wollte, während er um acht Uhr die Hunde pinkeln lassen wollte. Ich war aufgewacht, als er den Wagenschlüssel vom Schreibtisch fischte. Ich meinte, dass ich natürlich mit kommen würde. Aber er sagte, dass ich ganz beruhigt weiter schlafen könnte. Er wäre eh wach und würde nachher zurück kommen und würde auch noch mal eine Runde schlafen. Es brauchte nicht viel mich dazu zu überreden. Ich war durch. Hatte Kopfschmerzen und konnte nicht mal meine Augen aufkriegen. Nachdem er wieder gekommen und auch noch eine Runde geschlafen hatte, standen wir gegen zehn Uhr auf. Hätte den ganzen Tag weiter schlafen können. Wir fragten an der Rezeption, ob wir später auschecken könnten, da wir jetzt erstmal das Camp abbauen mussten und dann vielleicht noch mal eine Pause brauchen konnten. Es war kein Problem. Fuhren also rüber zum Campground und bauten alles ab und versuchten alles zu verstauen, was gar nicht so einfach war. So viel Kram! 




Die Hunde banden wir derweil draußen am Truck an und hörten laut Bruce Springsteen. Es zog sich alles eine Weile hin. Paul hatte mit einer Stunde Arbeit gerechnet. Ich mit zwei bis drei… Und wer behielt Recht? Richtig, brauchten mehr als eine Stunde. 





Nachdem wir alles aus Zelt geholt hatten und vor dem Truck aufgereiht hatten, holten wir die Planen runter und lösten die Seile wieder aus den Bäumen. Diesmal brauchte Paul gar kein "Leg", worüber ich gar nicht traurig war. Ich war zu müde. Wir fingen an, alles so effektiv und platzsparend wie möglich in den Truck zu packen. Dafür musste einer von uns unter die Hundeboxen klettern und alles verstauen. Diese Aufgabe fiel heute mir zu. Paul reichte mir alles an. 


Alles wieder in den Truck packen...
Anschließend mussten wir auch noch zu Karen, Dyan´s Gastgeberin, fahren, um ihre ganzen Klamotten, die Karen für sie gewaschen hatte abzuholen. Wollten das gestern Abend noch erledigt haben, aber Karen hatte uns dann mitgeteilt, dass die Sachen noch nicht trocken waren und wir heute Morgen wieder kommen sollten. Das hätte man sich sparen können, dann wäre ich dort auch nicht die eisglatte Treppe runter gerutscht… Es war erstaunlich, wie viele Taschen Dyan mit hatte! Die sollten wir jetzt auch noch in den schon voll gepackten Truck bekommen! Na super. Und mir ging es wirklich gar nicht gut. Wahrscheinlich war ich inzwischen keine große Hilfe mehr. Keine Ahnung, woher Paul noch so viel Energie zog. Ich hatte langsam keine mehr. Und nun mussten wir auch noch aus dem Hotel auschecken. Puh! Paul schaute mich an und meinte, er würde mich erstmal im Restaurant absetzen, wo ich schon mal frühstücken sollte. Er würde das Hotel übernehmen und dann nachkommen. Das tat mir echt leid, aber es war die beste Lösung. Ich spürte, dass ich dringend was essen und trinken musste, damit ich nicht noch zusammen klappen würde. Das hatte Paul wohl auch gesehen. Da mir aber schlecht war konnte ich nur Toast und Tee zu mir nehmen. Paul kam wenig später nach und aß ein deftiges Frühstück mit Eiern und Schinken und Kaffee. Bäääh! Konnte ich grad gar nicht sehen. Nach dem Frühstück fuhren wir noch den Müll weg, was auch noch mal eine Weile dauerte, da wir diese Müllcontainer einfach nicht finden konnten. Als wir gerade aufgeben wollte, sichtete ich sie per Zufall. Dann nutzten wir noch das herrliche Wetter, um ein paar Fotos von Dawson zu machen. Oder besser gesagt, von Paul´s erster Unterkunft hier in Dawson. Das war einfach der Klopfer.


The cabin! Paul´s erste Übernachtungsunterkunft
Und dann: Hit the road again! Ich musste die ganze Zeit eine Sonnenbrille tragen, da ich das grelle Licht gar nicht gut vertrug. Paul schaute zu mir rüber und meinte dann schmunzelnd: "You have a hang over." Haha, sehr witzig. Aber er hatte recht, ich fühlte mich wie nach einer durchzechten Nacht. Nur, dass ich keinen Tropfen Alkohol getrunken hatte. Ich war einfach kaputt von den letzten 40 Stunden. So kam es, dass ich fast die komplette Fahrt nach Whitehorse schlief. Ich konnte mich einfach nicht wach halten. Aber zumindest wachte ich rechtzeitig auf, um wenigstens noch ein wenig tolle Landschaft zu sehen. 



Und es ging mir schon etwas besser. Paul fuhr und fuhr und fuhr. Zwischenzeitlich schlief ich immer wieder ein. Aber größtenteils konnte ich mich wach halten und die Berge bewundern. 





Kamen spät abends in Whitehorse an. Was nun? Es stellte sich heraus, dass Paul bis jetzt nicht gewusst hatte, wie unserer weiterer Weg aussehen würde. Dass wir nun über Fairbanks nach Circle City fahren mussten, da der Top of the world Highway gesperrt war. Jaaha, diese Info hatte Dyan ihm wohl vergessen mitzuteilen. Ich meinte, dass ich schon die ganze Zeit erstaunt gewesen war, dass er so sehr relaxt war, obwohl wir echt eine lange Strecke vor uns hätten. Tja, also schnell Kaffee bei Starbucks besorgt und weiter nach Tagish, wo wir den kompletten Truck entladen sollten.



Alles fein säuberlich in Thomas´ Garage packen, wo wir ja schon einiges gelagert hatten. Es war spät in der Nacht, als wir endlich in Tagish ankamen und gleich anfingen alles auszupacken. Zudem mussten wir entscheiden, was wir im Truck lassen wollten, was wir evtl. alles noch bräuchten. Ich war, ehrlich gesagt, nicht mehr in der Lage noch irgendwas zu denken. Mir fielen im Stehen die Augen zu, mein Kopf wollte explodieren und am liebsten hätte ich mich übergeben. Paul wollte nicht alle Taschen von Dyan mitnehmen, da sie echt eine Menge Platz brauchen würden. Ich meinte, dass wir wohl keine andere Wahl hätten. Er wollte aber nur die kleinste mitnehmen. Ich sagte, dass wir ja nicht wüssten, was sie benötigte und ich ganz bestimmt nicht in ihren Sachen wühlen würde. Er schaute mich an und sagte, das würde er dann machen. Ok, mach, aber schnell! Denn ich sagte, dass ich jetzt echt nur noch schlafen könnte und er auch dringend Schlaf benötigte. So brachten wir alles schnell zu Ende und ich war froh, wieder im Truck zu sitzen. 

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