Mittwoch, 20. März 2013

Donnerstag, 7. Februar 2013: Mein Wecker ging um 6.45 Uhr. Meg schlief noch. Wir packten unsere Sachen und fuhren die Hunde droppen. Wieder zu unserem angestammten Platz auf dem Fluss. Es war ein tolles und zugleich etwas beängstigendes Gefühl mit dem schweren Truck auf dem zugefrorenen Fluss zu fahren. Paul hatte mich beim ersten Überqueren der Icebridge gefragt, ob ich Angst hätte, aber ich meinte, dass ich ihm da vollstens vertrauen würde. Für mich war es aber sehr aufregend. Meine erste Iceroad! 


Dann ging es wieder zum Frühstück in den Checkpoint. Bestehend aus Bagel, Müsli und Kaffee. Gegen zehn Uhr fuhren wir zurück zu Meg´s Haus, um eine schöne Dusche zu nehmen. Wir hatten das gestern mit Meg besprochen, dass wir jederzeit heute wieder kommen und die Dusche nutzen dürften. Wir waren sehr dankbar dafür. Ich ging zuerst, da meine Haare länger brauchen würden, um zu trocknen. Da ich nicht wusste, wie viel warmen Wasser zur Verfügung war, beeilte ich mich sehr. Paul war sehr erstaunt, als ich nach kurzer Zeit wieder im Wohnzimmer auftauchte und ihm das Bad überließ. 

Unsere Unterkunft für die letzte Nacht
Bis er fertig war, hatte ich meine Haare schon längst getrocknet und war ready to go. Er hatte die heiße Dusche richtig genossen. Soll ihm gegönnt sein. Waren ja nicht in Eile.

Einfahrt zum Campground

Dog Trucks vor dem Campground, Dawson im Hintergrund

Frisch, fromm, fröhlich, frei ging es dann wieder zum Camp mit vorherigem Abstecher zum Checkpoint, um mal wieder Position fest zu stellen. Brauchten gar nicht mal so lange, um unser Camp fertig zu stellen, da wir ja gestern schon grob begonnen hatten mit dem Aufbau. So blieb noch das Spannen der Ketten zum Anleinen der Hunde, alles Material im Zelt verstauen, etwas Schnee auf die Planen schaufeln, dass sie verankert waren, Stroh auslegen...  



Es war ein wirklich luxuriöses Camp und wir waren ein wenig stolz auf uns. Besonders, da es für uns beide das erste Mal war. Es war nun noch Zeit genug, um noch mal eine Tour durch Dawson und Umgebung zu machen, da wir Dyan diese Nacht erwarten konnten. 

 

 

 

Dawson City ist wirklich eine beeindruckende Stadt. Man fühlt sich in die alten Goldrauschzeiten versetzt. Im Sommer muss es hier super sein... 


Down Town Hotel
Zum Abendessen fuhren wir ins Down Town Hotel und aßen unser obligatorisches Steak. Das war lecker. Als wir uns auf den Weg aus dem Restaurant machten, fiel uns die Tafel ins Auge, auf der per Hand die Hundeteams und ihre aktuelle Position eingetragen war. Das war niedlich.


Dyan ist das oberste Schild rechts...
Und was folgte nun? Richtig, der Checkpoint. War sowieso immer spannend, was hier so passierte, so dass es ein Treffpunkt für jedermann war. Leider mussten wir feststellen, dass es bei einem der Musher erhebliche Probleme mit dem GPS Signal gegeben hatte und er somit unerwarteterweise schon in Dawson eintraf als noch gar keiner mit ihm gerechnet hatte. Oh, oh, das hieß für uns nun den Rest des Abends und die Nacht am Checkpoint warten, um Dyan auch ja nicht zu verpassen, da wir nun auch nicht mehr sicher sein konnten, ob die angegebene Position auf dem Tracker überhaupt stimmte. Wir tappten im Dunkeln. So musste es wohl noch vor einigen Jahren gewesen sein, als sie noch keine GPS Tracker an den Schlitten hatten. Niemand wusste, wann ein Team eintreffen würde. Es gab nur die Information, wann ein Team einen Checkpoint verlassen hatte. Anhand dieser Information versuchte man dann abzuschätzen, wann sie den nächsten Checkpoint erreichen würden. So fühlten wir uns jetzt auch. Wir besorgten uns noch etwas Schoki und Kaffee und parkten den Truck neben dem Checkpoint mit Blick auf die Checkerline, wo die Musher einchecken mussten. Wir probierten etliche Parkpositionen- und Plätze, von wo wir einen guten Blick haben würden, aber die Hunde den Truck nicht sehen könnten. Das war nicht einfach, denn es war kein anderer Truck mehr hier. Die parkten alle schon am Campground, da Dyan in letzter Position war. Als ich zwischenzeitlich mal wieder die Örtlichkeiten im Checkpoint aufsuchte bot mir Gaby, eine Deutsche, die schon lange im Yukon lebt, an, dass wir hier im Checkpoint auf einer der Bänke schlafen könnten. Aber wir wollten erstmal im Truck schlafen. Hatten uns daran ja schon gewöhnt und hatten außerdem Musik. So verging die Nacht wieder mit Warten, ein oder zwei Stunden schlafen, Position checken, essen, eine Stunde schlafen, usw. Als wir uns gerade auf den Weg in den Checkpoint machten, um mal wieder zu checken, kam ein Snowmobil angerast und stoppte vor dem Gebäude. Der Fahrer rannte hinein und anschließend war große Aufregung unter den Offiziellen. Uns war klar, dass etwas passiert sein musste. Wir hofften, dass es nicht Dyan war... Versuchten unauffällig irgendeine Information mit zu bekommen, aber es wurde peinlichst darauf geachtet, dass wir natürlich nichts hören konnten. Wir gingen nun davon aus, dass es nicht Dyan sein konnte, um die es hier ging. Sonst hätte man uns schon informiert. Wir gingen also zum Truck zurück und beobachteten, wie ein Vet Team, einige Race Officials und das Snowmobil wieder vom Hof fegten. Hui, das sah nicht gut aus. Eine halbe Stunde später kam das Snowmobil mit einem Schlitten im Schlepptau zurück und parkte vor uns auf dem Parkplatz. 

Abgeschleppt
Es war nicht Dyan´s Schlitten, wir waren erleichtert. Wir mussten noch mal ins Gebäude, um unsere Wasserkanister aufzufüllen. Dyan konnte nicht mehr weit entfernt sein. Als wir warteten, dass die Kanister voll waren, kam der Rest der Truppe zurück. Mit dabei eine der Musherinnen. Sie war völlig aufgelöst. Sie wurde später von einem Notarztwagen abgeholt. Das war eine Aufregung hier. Meine Güte. Wir waren nur froh, dass Dyan offensichtlich noch im Rennen war und versuchten uns auszumalen, was dieser Musherin wohl zugestossen sein mochte, dass sie das Notsignal an ihrem GPS Sender aktiviert hatte. 

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