Mittwoch, 20. März 2013

Um sechs Uhr morgens, am 3. März 2013, wurde ich durch das Piepen des Rauchmelders geweckt, der offensichtlich neue Batterien benötigte. Vielen Dank! Taperte durch das dunkle Haus und ließ erstmal Edge raus und band Siku vor der Haustüre an, damit auch sie alles nötige erledigen konnte. Dann schmiss ich den Generator an, da über Nacht der Strom wieder ausgefallen war. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wieso. Denn ich hatte den Abend über nur eine Lampe angehabt und für ganz kurze Zeit das Internet. Egal, ich wusste ja, was zu tun war. Danach widmete ich mit dem Feuer, das natürlich auch aus war. Aber wo ich auch suchte, ich fand keine Streichhölzer oder Feuerzeuge! Unglaublich! Wie sollte ich da ein Feuer an bekommen?! Zu meinem Glück sah ich, dass noch ein ganz klein wenig Restglut im Ofen war. Ich häufte alles zusammen und legte kleine Holzstücke auf die Glut. Nach einigen Malen Pusten entflammte das Holz tatsächlich! Yeah, die Wärme war gerettet. Ich zog mich an und hackte ein paar Stücke Fleisch zum Frühstück für die Hunde. Siku hatte gestern gar nichts gefressen. Ich hackte für sie extra große Stücke, die sie gierig verschlang. 


Paul´s Siku
Als ich meine Banane ebenfalls aufgegessen hatte, schnappte ich mir Siku, was kein Problem mehr war und ging mit ihr spazieren. Auf meinem Weg zum See kam ich an einem SkiDoo vorbei, dass wohl jemand letzte Nacht um den Baum gewickelt hatte. 



Es war ein Verkaufsschild angebracht. Ich dachte nur, dass ich das Ding jetzt auch verkaufen würde. Den Tag verbrachte ich weiterhin mit Siku auf dem Sofa und schrieb weiter meine Erlebnisse nieder. Gegen elf Uhr kam Marcel kurz vorbei und wollte den Dog Trail für Paul´s Race nächste Woche glätten. Er sagte, dass die anderen vielleicht jetzt von der Lodge starten würden und dass sie noch eine Weile brauchen würden. Ich rechnete also am frühen Nachmittag mit ihnen. Es war letztendlich früher Abend bis sie nach Hause kamen. Und alle waren ganz erstaunt, dass Siku sich so gut mit mir arrangiert hatte, sie würde das sonst nie mit Fremden machen. Tja, gewusst wie, sage ich nur. Ich half nun bei unterschiedlichen Arbeiten rund ums Gelände. War ja schließlich zum Arbeiten hier. Zuerst machte ich mit Paul den Schneepflug klar und wir montierten ihn an den Truck, was einigen Aufwand bereitete, da dieser Pflug nicht wirklich gut auf den Adapter am Truck passte. Paul sagte, dass er von Anfang an Probleme damit gehabt hatte. Tja, so musste gröberes Werkzeug her. Letztendlich schafften wir es aber und machten uns auf den Weg runter zum Prelude Lake, wo wir die Iceroad für das am nächsten Wochenende anstehende Sleddograce etwas nachpflegen wollten.  Das Rennen wurde von Paul und seiner Familie ausgerichtet, so war eine Menge zu erledigen. Zachary sprang in letzter Minute auch noch in den Truck, um uns zu begleiten. Als wir auf dem See ankamen, sahen wir, dass jemand sein Zelt mitten in die Mitte der existierenden Iceroad gesetzt hatte…


Wir hatten das Zelt schon am Freitag gesehen, aber nicht, dass es auf der Iceroad stand. Das war ja nun wirklich nervig. Paul entschied nicht durch das Zelt zu fahren, sondern eine kleine Umleitung drum herum zu räumen. Das war für mich ein großes Erlebnis, mit dem Truck durch eine Schneebank zu pflügen. Ich mein, das ist ein Arbeitstruck, aber für mich ist es trotzdem erstaunlich, wo es überall möglich ist zu fahren. Ich war happy, dass Paul mich mitgenommen hat. Als die Sonne langsam unterging und der Schnee nur so über die Motorhaube gischte, war es ziemlich schwer die bestehende Iceroad zu erkennen. Zachary lief ein ganzes Stück vorweg, damit wir den Weg finden konnten. Der folgende Sonnenuntergang war atemberaubend. Unglaublich, diese Farben!


Ich glaube, so einen tollen Sonnenuntergang hab ich noch nicht gesehen… Es wurde nun schon ein wenig spät, so dass ich auf Paul´s Nachfrage hin entschied, dass es ok wäre, wenn er mich erst morgen nach Yellowknife bringen würde.


Wir machten uns auf den Rückweg und man konnte die neu geräumte Iceroad im Scheinwerferlicht richtig gut erkennen. Das Abendessen, Truthahnhälse mit Kartoffeln und Bohnen (immer wieder was neues), wartete schon. Anschließend ging es noch mal an die Arbeit. Ich half Paul beim Entrümpeln und Müll auf den großen Dodge-Truck aufladen. Das machte richtig Spaß. Bis ich ins Bett fiel, war es auch schon halb zwölf. Morgen würde ich früh aufstehen. 


Ich stand heute, am Montag, den 4. März 2013, gegen sieben Uhr auf. Paul bereitete schon Frühstück vor. Die Jungs machten sich auf den Weg in die Schule und ich half Paul nach dem Frühstück bei einigen noch anstehenden Arbeiten. Zuerst hievten wir in die kleine Hütte eine Matratze und ein Bettrost in das Loft. Während Paul mir die Teile anreichte, zog ich sie von oben über die Brüstung. Naja, oder besser gesagt, mit dem Bettrost war das gut, aber bei der Matratze hing ich ein wenig hilflos am oberen Ende und wartete, dass Paul nach oben gejumpt kam und wir die Matratze gemeinsam hoch ziehen konnten. Dann half ich beim Anfertigen von Markierungspfählen für den Racetrail. Er war, glaub ich, ziemlich froh Hilfe zu haben. Und mir machte es Spaß. Endlich wieder eine Aufgabe und Abwechslung. Während wir die Marker zurecht sägten, machte allerdings die Säge schlapp, die nun direkt zu dem Sperrmüll auf dem Truck landete. Da es eh schon elf Uhr war, machten wir uns zurück zum Haus, damit ich meinen Rucksack holen konnte. Ich wollte gegen halb eins zurück am Stall sein, da ich um eins eine Reitstunde zu geben hatte. Auf dem Weg zum Stall machten wir noch Halt bei der Mülldeponie und leerten den Truck. Pünktlich um halb eins war ich am Stall. Ich aß schnell noch eine Kleinigkeit und machte mich dann auf runter in die Halle. Pat eröffnete mir, dass ich auch noch eine weitere Stunde nach Lia zu geben hatte. Das war doch gut. So gab ich meinen Unterricht und half Pat anschließend beim Reinholen der Pferde. Wir gingen gemeinsam zum Haus und ich machte mich über den Abwasch her, während Pat Tom von der Arbeit abholte. Anschließend bereitete Pat das Abendessen vor. Es gab Spaghetti und Salat. Nach einer warmen Dusche ging ich nur noch ins Bett. Es war halb neun… Pat ging noch mal in den Stall, um die Fohlen zu striegeln und Tom hatte noch einen Notfall, so dass er in die Klinik musste. 


Dienstag, 5. März 2013: Stand gegen neun Uhr auf. Hatte wenig geschlafen letzte Nacht. Machte mir einen Kaffee und genoss, dass ich nicht in den Stall zum Arbeiten musste. Schrieb weiter meine Tagesnotizen vom Yukon nieder. Ich glaube, das würde noch Tage und Wochen brauchen bis ich alles nachgearbeitet haben würde… Pat war im Stall und Tom leistete mir mit einem Kaffee Gesellschaft bis er zur Arbeit musste. So floss der Tag heute dahin. Ich schaute später unten im Stall vorbei und verfolgte dann mit Pat im Internet das Iditarod Sleddograce und schauten Heartland. Zu viel mehr war ich auch nicht in der Lage. Aber ich kriegte es nachmittags doch hin noch Carla anzurufen und Termine für Reitstunden abzumachen. So würde ich also gleich heute Abend Unterricht mit ihr haben. Sie kam also um halb acht und wir arbeiteten eine Stunde. Vorher schnackte ich noch eine ganze Weile mit Trish, die leider wieder ausfiel für Reitstunden, da sie nun irgendein Problem in der Halswirbelsäule hatte. So ein Ärger. Und sie hatte sich so auf meine Rückkehr gefreut. Am liebsten hätte sie, dass ich Czar anstatt Reitstunden reiten würde, aber den Zahn musste ich ihr erstmal ziehen. Ich sagte, dass ich dazu im Moment leider nicht in der Lage wäre, aber ich würde sobald es wieder ginge mit ihm arbeiten. Darüber war sie sehr froh. Etwas zu spät kam ich dann zu Carla in die Halle und wir arbeiteten fleißig eine Stunde. Anschließend ging ich ins Haus zum Abendessen. Anschließend hüpfte ich schnell in mein Bett und hoffte auf ein wenig Schlaf. 


Hatte die Nacht über fast gar nicht geschlafen. Dementsprechend stand ich heute, am 6. März 2013, auch erst gegen zehn Uhr auf. War wie vom Panzer überfahren. Ich frühstückte mit Pat und Tom und verzog mich dann auf die Couch. Versuchte wieder ein paar Notizen vom Yukon nieder zu schreiben. Ansonsten war heute nichts besonderes zu berichten. Es war wieder kälter geworden und die Sonne schien… Nachmittags half ich Pat die Pferde rein holen und ansonsten verbrachte ich den Tag halbwegs mit Schlafen, sofern das ging und TV und schreiben. Hatte immer noch nicht mein Ladekabel zurück, so dass ich keine Fotos runter laden konnte. So ein Mist. Nach Tom´s Springunterricht hatte ich noch eine Stunde mit Carla. Dann Abendessen und ins Bett. 

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