Sonntag, 24. März 2013

Nach einer unerholsamen Nacht, wachte ich heute Morgen des 22. März 2013 um kurz vor acht Uhr auf. Ich glaube, eine Schneelawine hat mich geweckt, die vom Dach abging. Glaubte ich jedenfalls. Vielleicht hatte ich auch einfach nur geträumt. Es war wolkig und der Strom war ausgefallen. Ok, erstmal wieder Hunde raus lassen, dann Generator starten und Holz im Ofen nachlegen. Dann die Hundesuppe fertig machen und Hunde füttern. Anschließend mich selber mit Müsli füttern. Meine erste Reitstunde würde heute um zwei Uhr sein, so dass ich etwas mehr Zeit haben würde, bis ich los fahren musste. Also an die Arbeit und Tagebuch schreiben. Ich hatte per Zufall heute Morgen, als ich Siku vor die Tür ließ, das dritte Hundejäckchen gefunden, dass ich gestern vergeblich gesucht hatte. Das würde ich dann heute noch bei Dyan abliefern müssen. Würde heute etwas mehr zu tun sein. Aber wie es aussah, würde ich früh Feierabend haben. So machte ich mich wie üblich gegen zwölf Uhr auf den Weg. Natürlich nachdem ich noch mal alle Hunde ausgeführt, die Wasserpumpe abgestellt, das Internet runter gefahren und alle Türen überprüft hatte. Hatte eigentlich gar keine Lust mit diesem Auto noch mal zu fahren. Das war wirklich nicht angenehm gewesen gestern. Aber was sollte ich jetzt machen? Langsam fahren. Die Sonne schien wieder wunderbar und es hatte massig geschneit. Wühlte mich zum Highway durch und fuhr mit maximalen 60 km/h durch den Schnee, was teilweise auch schon zu schnell war. Die Schlingerei schien heute noch ein wenig mehr zu sein. Kam aber irgendwann mal in Yellowknife an, nachdem ich zwei Autos habe überholen lassen, da ich so langsam war. Aber die Fahrt war doch immer wieder interessant. Auf der Strecke vom Prelude Lake nach Yellowknife passierte man einige alte Minen, die inzwischen still gelegt waren. 



Fuhr noch eben bei Extra Foods rum, um eine Geburtstagskarte und etwas Schoki für Tom zu besorgen. Dann lieferte ich das Jäckchen bei Dyan ab, die gerade am Packen war. Als ich ihr das Wind,- Sonnenjacket übergab, fragte sie ob ich mich nicht zufällig erinnern würde, wo ihre Jackets abgeblieben waren. Sie hätte genau dieselben, könnte sie aber in all dem Kram vom Yukon Quest nicht finden. Ich meinte, dass ich die bei ihr noch nie gesehen hätte und mich leider nicht erinnerte, wo die evtl. zu finden sein könnten. Unterhielten uns noch eine Weile richtig nett und irgendwie hatte man miteinander ein vertrautes Gefühl. Nur, dass sie jetzt echt super nett war. Schade, dass wir einen so stressigen Start miteinander hatten. Und sie fragte mich erneut, ob ich irgendetwas benötigen würde. Ich fand das ja nett, aber konnte beim besten Willen keinen Wunsch äußern. Fuhr nun rüber zum Stall, um meine erste Unterrichtsstunde in Angriff zu nehmen. War mal wieder eine wahre Freude mit Sydney zu arbeiten. Sie ritt Mickey und es lief wirklich gut. Freute mich sehr darüber, da sie beim letzten Mal, als ich mit ihr gearbeitet hatte, eher etwas abwehrend war und nicht wirklich versuchte etwas zu lernen. Jetzt war sie fröhlich und interessiert. Aber was soll ich sagen, ist halt ein Teenager. Anschließend hatte ich Emma und Molly, die inzwischen die beiden großen Brecher Mack und Norman ritten, worüber ich persönlich nicht besonders glücklich war. Aber für die recht kurze Zeit, die ich noch hier sein würde, wollte ich nicht alles ändern, wenn es später eh wieder anders laufen würde. So machte ich mit ihnen eine halb gare Stunde… Nicht sehr zufriedenstellend für mich. Pat kam zum Hallentor und sagte, dass Trish untröstlich sei, aber leider nicht kommen konnte für ihren Unterricht, da sie arbeiten musste. Sie würde sich aber freuen, wenn ich stattdessen Czar reiten könnte. Puh, da war ich nicht allzu scharf drauf. Die letzen Wochen hatten wieder sehr an meiner Form genagt und ich wollte jetzt wirklich nicht auf einen bockenden Mustang, der zudem flexibel war wie ein Doppel-T-Träger. Ich hatte heute nämlich auch noch Baya zu reiten, die auch kein Geschenk ist. Wir fanden aber eine optimale Lösung. Sydney würde eine kostenlose Reitstunde auf Czar bekommen und ich würde von Baya aus den Unterricht erteilen. So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und würde doppelt bezahlt. Das ist ein guter Deal. Gesagt, getan. Und Czar ging wirklich gut unter Sydney. Ich macht mit Baya hauptsächlich Arbeit im Schritt und etwas Trab. Übte Schulterherein, Travers und Kurzkehrtwendungen, um sie geschmeidig zu machen. Nachdem ich irgendwie aufs Pferd gekommen war, denn Baya hat so gut wie keinen Widerriet und normalerweise steht jemand auf der anderen Seite zum Gegenhalten… So kam es natürlich wie es kommen musste, dass mir der Sattel beim Versuch aufzusteigen entgegen kam. Wat ein Spaß! Ok, also Sattel wieder aufs Pferd und besser gegurtet und los ging´s. War froh, dass sie mich überhaupt noch aufsteigen ließ nach dem kleinen Zwischenfall. Aber dann ging alles gut. Waren also gegen fünf Uhr durch mit allem und es sollte Abendessen geben, Hühnchen mit Gemüse und Piroggen. Tom hatte schon auf der Arbeit gegessen, so dass Pat und ich uns die Vögel munden ließen. Tom hatte noch seine Springstunde zu geben und ich machte mich auf den Weg zum Prelude Lake, um dort die Hunde zu versorgen. Das Fahren war wieder eine Zumutung auf den frisch verschneiten Straßen. Nachdem ich den Wagen in die Garage gefahren hatte, hechtete ich ins Haus und ließ Edge in den Dog Yard und holte Kodiak aus seiner Transportbox. Der rannte mich immer fast um, da er es so eilig hatte raus zu kommen. Band ihn schnell an der Tür an, um Siku aus der Hundebox zu holen. Sie band ich wieder an der anderen Türe an. Dann wieder zurück zu Kodiak, Trichter abnehmen und ein paar Meter zu den nächsten Bäumen gehen, damit auch er pinkeln konnte. Das war immer das erste, was ich zu tun hatte, wenn ich zurück kam. Dann ging ich rein und verpackte eine Pille in einem Leckerlie, das Kodiak gierig verschlang. Hoffte, dass das noch die nächsten zwei Wochen so einfach sein würde. Dann ging ich mit Kodiak in den Dog Yard um Futter zu holen und erst Chance, Denali und Edge ein Stück gefrorenes Fleisch zu geben und dann Siku und ihm zuletzt, nachdem ich ihn wieder an seiner Tür angebunden hatte. Während alle frassen, konnte ich das Feuerholz auffüllen. Dann alle Hunde wieder ins Haus geholt und versucht den Ofen anzuschmeissen, was immer etwas schwierig war, da Kodiak und Siku an mir klebten wie die Kletten. Sie sind ja süß, aber wenn man versucht ein Feuer zu machen sind Hundeschnauzen echt fehl am Platze. Irgendwann hatte ich aber auch das hingekriegt und machte es mir auf der Couch mit meinem Mac bequem. Nicht ohne vorher allen drei Hunden noch einen Schmuseeinheit gegeben zu haben, da man sonst ja gar keine Ruhe kriegen würde. Dann endlich konnte ich mich meinem Tagebuch und EMails widmen. Dazu trank ich ein Glas Milch und hörte Musik. Zu meine Füßen schnarchten zufrieden die Hunde. Zwischenzeitlich immer mal Holz nachgeworfen und mich später fertig für die Heia gemacht. Also noch mal alle Hunde raus geworfen und anschließend Wolldecke geschnappt und auf dem Sofa bequem gemacht. Ich schlief ab jetzt auf dem Sofa, da ich mich hier irgendwie wohler fühlte. Außerdem konnte ich auf dem Bett eh nicht liegen. Hatte mir heute auch noch den Rücken und mein Knie verrenkt, was jetzt alles schmerzte. Das hat man davon, wenn man so lange nicht reitet. Man ist halt keine zwanzig mehr. Haute mich also auf die Couch und hörte noch leise Musik und beobachtete zum Einschlafen das Feuer im Ofen. Die Hunde verteilten sich im Haus. Kodiak ließ ich ebenfalls außerhalb seiner Box schlafen, was er sehr genoss. Sah keine Grund ihn für die Nacht einzusperren. Er lag sowieso immer in meiner Nähe und trug seinen Trichter. Konnte also nichts passieren. Fiel dann bald in einen unruhigen Schlaf. Das Umdrehen fiel mir echt schwer. 

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