Samstag, 9. März 2013

Freitag, 25. Januar 2013: Somit hatten wir heute mal eine richtig lange Nacht! Um sechs Uhr weckte Dyan mich und wir fütterten in gewohnter Art und Weise die Hunde. Da wir nicht mehr genug Wasser hatten, mussten anschließend erstmal Schnee für unseren Kaffee schmelzen, was etwas länger dauerte. Dyan war diesen Morgen wieder oberhektisch und sie bekam offensichtlich eine Erkältung, was ihrer Laune nicht gerade zuträglich war. Wir frühstückten und genossen den Start in den Tag. Unglaublicherweise konnte Dyan auch mal für ein paar Minuten wirklich nichts tun. Ich trank meinen Kaffee und schrieb Notizen nieder.



Anschließend machte ich mich an die Arbeit mit den Ketten, die ich zu kürzen hatte. Dyan fand, dass einige der Dropchains am Truck zu lang waren und ich hatte sie auf eine Länge zu bringen. So war jedenfalls gestern die Direktive gewesen, heute sah es schon wieder anders aus und ich war froh, dass ich diese Arbeit nicht schon gestern erledigt hatte… Heute bekam jede Kette eine individuelle Länge für jeden einzelnen Hund. Jaahaa! Zwischen zehn und elf mussten die Hunde mal wieder raus. Also ehrlich, kannste sagen, was ´de willst, aber die Hunde die ganze Zeit über im Truck zu halten, ist echt für´n A…! Sorry, is´ aber so. Alle paar Stunden Arbeit, Essen, Schlaf oder sonstwas unterbrechen, um sie pinkeln zu lassen ist in meine Augen nicht sehr effektiv. Aber gut, war hier anscheinend nicht anders möglich. Ich sehnte den Start des Rennens langsam wirklich herbei. Oder zumindest, dass der Fahrer bald eintreffen würde, mit dem ich dann gemeinsam reisen würde, während Dyan im Rennen sein würde. Ich konnte nämlich langsam gut Hilfe und Unterstützung gebrauchen. Im Großen und Ganzen war es heute ein ziemlich entspannter Tag. Fast ein "freier" Tag.



Aber da Dyan nie irgendwas voraus ansagte, wusste man nie, was als nächstes kommen würde. Ich hatte heute nur ein paar kleinere Aufgaben zu erledigen, z. B. das zurechtstutzen einer Messerscheide, die sie an ihrem Schlitten befestigen wollte. Dyan saß über ihrer "To-do-List". Am Nachmittag erwartete uns ein Highlight: Duschen! Ja, tatsächlich, nach einer Woche endlich duschen! Wir gingen zu Michelle und Ed und ich durfte als erste unters warme Nass. Nachdem ich noch mal eindringliche Anweisung von Dyan bekommen hatte, dass ich ja nicht zu viel Wasser verbrauchte, da sie es aus dem Bach pumpen mussten. Ja, ja, da wäre ich auch selber drauf gekommen, dass man dann sehr sparsam mit dem Wasser sein sollte. Ich mein, die Leute hier duschten nicht öfter, denke ich. Und wenn man die Toilettenspülung nur für größere Geschäfte betätigt, ist es wohl einleuchtend, dass man nicht stundenlang unter der Dusche stehen kann. Sei´s drum. Ich genoss es jedenfalls, wenn auch nur kurz. War nicht so schön anschließend wieder in die "alten" Klamotten zu steigen. Aber leider hatte ich nichts zum Wechseln. Hatte nur noch eine zweite Garnitur Klamotten in meinem Koffer, die für nichthundische Aktivitäten gedacht waren. Tja, aber immerhin ich war sauber. Da wir natürlich auch keine Handtücher hatten, bekamen wir sogar diese bereit gestellt. Was ein Glück. Während Dyan duschen ging, wachte ich draußen über die Hunde, die fröhlich in ihrem Hockeygarden herumsprangen und aß meine letzten zwei Lebkuchen. Als Dyan fertig war, verluden wir wieder die Hunde und fuhren rüber zur Hütte, wo wir uns heiße Schokolade machten und das Feuer anfachten. Ich nähte nun meine selbst gefertigte Tasche an Dyan´s Sledbag. Dyan arbeitete an ihrem Schlitten und erklärte mir zwischendurch sogar einiges bzgl. des Yukon Quest. Was für ein entspannter Tag. Ich war so ins Nähen vertieft, dass die Stunden nur so dahin glitten. Dann war es auch schon 20 Uhr und wir gingen raus, um die Hunde zu füttern.

 

 

Waren heute tagsüber wieder nur um die -10°C gewesen, richtig angenehm. Ich kochte uns Reis mit Pilzsoße zum Abendessen und dann ließen wir die Hunde nochmals pinkeln, bevor wir selber zur Nachtruhe über gingen. Das Einschlafen war in diesem Backofen immer nicht so einfach. Dyan schlief ja auf dem Fußboden, da war es angenehm kühl. Aber auf dem Sofa garte ich so vor mich hin. Aber ich dachte mir, besser zu warm als zu kalt. Ich war trotz relativ ruhigem Tag ziemlich durch und schlief trotz Wärme bald ein. 

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