Freitag, 22. März 2013

Dienstag, 19. März 2013: Der Abreisetag rückte näher. Und es war noch eine Menge zu tun. Wir standen wieder gegen acht Uhr auf. Erledigten einige kleinere Aufgaben und fuhren dann mit dem wie eine eins laufenden GMC und dem Dog Truck nach Yellowknife, da Paul den Dog Truck zur Inspektion bringen wollte. So fuhr ich also den alten Pick up hinterher. Wir wollten das gleich nutzen, um noch mal etwas Sperrmüll los zu werden. Ließ sich ganz gut fahren, der alte Truck. Nachdem wir den anderen Wagen in der Werkstatt abgegeben hatten, fuhren wir zu Canadian Tire, um einige Dinge zu besorgen. Als wir wieder raus kamen und los düsen wollten, war nix mehr mit düsen. Der Wagen sprang nicht an. Aber es hatte nichts mit dem Starter zu tun, es klang mehr als ob kein Benzin ankommen würde. Laut Anzeige war noch genug im Tank, aber irgendwas lief da nicht. Paul rief seinen Freund Roger an, der uns erstmal einen Kanister Benzin brachte. Ich meinte, dass die Anzeige evtl. nicht funktionieren würde und dass wir das ja schnell testen konnten, wenn wir nachtanken würden. Wäre aber auch zu einfach gewesen. Er ließ sich immer noch nicht starten. Nun kam die Idee Benzinpumpe defekt. Ich fand, danach klang es nicht. Was wäre, wenn Eis im Filter war?! Wenn der Besitzer normalerweise immer Antifrost benutzen würde und wir es diesmal nicht gemacht hatten… War eine Idee. Also Antifrost gekauft (war schon praktisch auf dem Canadian Tire Parkplatz liegen geblieben zu sein) und in den Tank gekippt. Nichts. Ok, wir gaben hier auf. Wir fuhren mit Roger zu seinem Haus, wo er uns seinen großen Pick up Truck lieh, damit wir den Müll umladen und zur Müllhalde bringen konnten. Das große Problem hier in Yellowknife sind nämlich die Raben. Die rupfen alles auseinander. Also alles umgeladen, zur Müllhalde und dann zurück zum Prelude Lake gefahren. Dort bekam ich Nathaniel´s Auto geliehen, damit ich zurück zum Stall fahren konnte, um Pat beim Reinholen der Pferde zu helfen. Hier war soweit alles erledigt, so dass ich ruhigen Gewissens abdüsen konnte. Ich sollte heute Abend wieder hier sein, damit wir zum einen über die Versorgung der Hunde reden konnten und ich morgen Früh hier war, wenn sie abreisen würden. Und da mich keiner so spät heute Abend abholen konnte, meine letzte Reitstunde endete um halb neun, musste ich selber fahren. Das Auto war ganz ok, aber es fuhr sich irgendwie ein wenig schwammig. So holten wir also die Pferde rein und dann hatte ich Pause bis abends. Ich nutze die Zeit, um Fotos zu bearbeiten und ein paar Erlebnisse nieder zu schreiben. Nach der Reitstunde ging ich schnell ins Haus, da ich gegen halb zehn am Prelude Lake erwartet wurde. Und man fuhr ca. 35 Minuten dorthin. Pat hatte mir aber schon eine Pizza in den Ofen geschoben, so dass ich noch nicht los kam. Und ich machte den Fehler zu fragen, ob sie meine Hilfe beim Pferde füttern brauchen würden. Ja, das wäre doch gut. Oh, oh, so würde ich nie pünktlich da draussen sein. Es war inzwischen schon neun Uhr durch. Ok, ab in den Stall Stuten in die Halle lassen, Heu füttern und dann Mash. Stuten wieder rein geholt und los. Letztendlich kam ich um halb zwölf am Prelude Lake an. Ich dachte, sie würden schon alle schlafen, denn schließlich wollten sie morgen Früh um vier Uhr los fahren. Aber nein, sie fingen gerade an, den Truck zu beladen… Ui, das war ja etwas später als geplant. So half ich noch beim Packen und dann besprachen wir, welche Hunde zuhause bleiben würden, wo ich alles finden würde und was sonst noch zu tun wäre. Dann ging es ab in die Heia. Ich würde morgen nicht mit aufstehen. 


Mittwoch, 20. März 2013: Ich lag fast die ganze Nacht wieder wach. Fand einfach keine Schlafposition. So war ich erstaunt, dass sich um vier Uhr noch nichts regte im Haus. Ich dachte erst, ob ich evtl. alle wecken sollte, aber ich dachte, dass sie ja vielleicht ihre Meinung geändert und erst später los fahren wollten, da es gestern so spät geworden war. Halb fünf immer noch nichts… Hmmm. Gegen kurz vor fünf dann fand der erste aus dem Bett. Und wie es so ist, Nathaniel musste in sein Zimmer, da er etwas vergessen hatte. Sie versuchten wirklich leise zu sein. Ich meinte dann, dass sie gerne rein kommen und auch das Licht benutzen könnten, denn ich wäre eh wach. Irgendwann gegen sechs Uhr waren sie dann verschwunden. Ich schlief noch knapp zwei Stunden und entschied dann aufzustehen, um die Hunde, die im Haus waren pinkeln zu lassen. Da war also Edge, die pensionierte Leithündin, Siku, die eigentlich mit fahren sollte (ich fand morgens eine Notiz auf dem Küchentisch, dass Siku doch hier geblieben war) und Kodiak, der bei einem Kampf wirklich übel zugerichtet worden war. Puh, drei Hunde im Haus und zwei draußen. Zudem musste Kodiak zwei mal täglich Medikamente bekommen. Weitere Aufgaben waren Hunde morgens und abends füttern, Generator starten, wenn der Strom ausgefallen war, Feuerholz auffüllen, Holzofen am Laufen halten, Zwinger säubern… So das übliche halt. Irgendwie… Bis jetzt war wenigstens genug Fleisch zurecht geschnitten, so dass ich das schon mal nicht machen musste. So startete der Tag also damit Siku an die eine Haustür zu anzubinden und Kodiak an die andere Haustür. Edge kam in den Hundegarten. Dann eine Runde mit Kodiak gehen und ihm dann seine Pille geben. Dann Hunde füttern und Generator starten. Anschließend hieß es warten und relaxen bis ich zum Stall zum Unterricht fahren müsste. So hatte ich aber endlich wirklich mal Zeit meinen Blog auf Vordermann zu bringen. Denn hier war sonst nicht allzu viel zu tun. TV gab es nicht. DVD könnte ich gucken. Aber das sparte ich mir lieber für einen langen Abend auf. Kurz bevor ich los fuhr, brachte ich noch mal alle Hunde raus. Edge gehorchte inzwischen erstaunlich gut. Sie kam, wenn ich sie rief. Sehr schön. Machte das Leben doch einfacher. Dann packte ich Kodiak wieder in seine Hundebox im Haus und Siku kam in eine Hundebox auf der Sonnenveranda. Edge durfte alleine im Haus bleiben. Dann holte ich den Wagen aus der Garage und fuhr zum Stall. Hatte wieder eine lange Pause zwischen den Unterrichtseinheiten, die ich heute mit Schlafen überbrückte. Ich war so müde, da ich einfach nicht genug Schlaf bekam zurzeit. Nach der letzten Reitstunde mit Carla, die wirklich wieder gut war, machte ich mich auf den Weg zurück zum Prelude Lake und hoffte, dass die Hunde alle durch gehalten hatten. Pat und Tom waren schon im Bett gewesen, als ich ins Haus kam. So schnappte ich mir nur eine Apfel und fuhr los. Dann fix alle Hunde raus gelassen und sie mit Futter versorgt. Dann hieß es den Holzofen wieder anschmeißen, der natürlich inzwischen aus gegangen war. Zu meinem Glück fand ich diesmal Streichhölzer, die das Leben doch erheblich vereinfachten. Ich schrieb noch die ein oder andere EMail und machte mich dann bald auf den Weg ins Bett. War auch schon elf Uhr. 


Donnerstag, 21. März 2013: Dasselbe Prozedere wie gestern. Nur, dass ich heute nicht den Generator starten musste. Die Sonne schien schon morgens und lud die Batterien. Ich machte mich wieder gegen Mittag auf den Weg nach Yellowknife. Nur die Fahrt war heute echt anstrengend. Der Wagen war noch schwammiger als gestern. Ich war mir nicht sicher, was das Problem war. Es hatte zwar über Nacht geschneit, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass das wirklich die Ursache gewesen war. Ich würde wohl mal das Servoöl checken müssen. Ich hatte das Gefühl, dass sie schon öfter Probleme damit gehabt hatten. Hatte gestern eine EMail von Paul erhalten, dass sie einige Dinge vergessen hatten, die ich jetzt suchen und zu Dyan bringen sollte, damit sie diese am Samstag mit nach Dawson, bzw. Whitehorse nehmen konnte. So war also wieder Unterricht angesagt, Pferde rein holen, zu Abend essen und Unterricht geben… Dann machte ich mich auf den Weg zurück und brachte die Sachen bei Dyan vorbei. Dyan selber war nicht zuhause, aber sie hatte derzeit Besuch und so konnte ich ihr die Sachen übergeben. Die Fahrt zurück war besser als die heute Mittag. Aber trotzdem würde ich das mal checken müssen. Ich beeilte mich die Hunde raus zu lassen, waren inzwischen ja schon über zehn Stunden eingesperrt. Es war auch dringend nötig. Dann fütterte ich die Hunde und den Holzofen und widmete mich wieder meinen Niederschriften und Fotos. Gegen halb eins ging ich ins Bett. Konnte aber eh nicht schlafen. Und Siku rannte die halbe Nacht durchs Haus, so dass ich sie irgendwann um drei noch mal raus ließ, was offensichtlich eine gute Idee gewesen war. So konnte ich die Zeit auch gleich noch nutzen, um Holz nach zu legen. Wie praktisch. Dann ging ich wieder ins Bett und versuchte ein wenig Schlaf zu bekommen, was nur dürftig gelang. 

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