Donnerstag, 14. März 2013

Dienstag, 29. Januar 2013: Es hatte massig geschneit über Nacht und war wieder wärmer geworden. Hatten heute nur noch -25°C. Wie jeden Morgen standen wir in aller Frühe auf, um die Hunde am Truck zu versorgen. 


Während ich noch das Stroh zusammen rechte, ging Dyan noch mal rüber zu Michelle und Ed zum Telefonieren. Ich kochte derweil Kaffee und räumte so gut es ging in der Hütte auf. Zum Frühstück genehmigte ich mir ein schönes Nutellabrot. Als Dyan später auch mal wieder auftauchte, wärmte ich ihr zum Frühstück ihr Steak von gestern auf. Eigentlich wollte sie gerne Eier zum Steak, aber die waren wie Milch, Sahne, Käse (alles halt) gefroren. Witzig. Hab noch nie gefrorene Eier gesehen. Wir kochten sie und ich war gespannt auf das Ergebnis. Tja, sie hatten eine Konsistenz wie Gummi und einen etwas eigentümlichen Geschmack. Dyan fand sie ganz in Ordnung. Hm. Für mich hieß es nun erstmal wieder nähen, nähen, nähen… So hatte ich irgendwann auch mal die von Dyan gewünschte "Löffeltasche" fertig. 


War gar nicht so schlecht geraten, muss ich sagen. Sah fast professionell aus. Abends waren wir wieder bei Michelle und Ed zum Abendessen eingeladen. Außer uns war noch ein weiteres Team dort. Aus Alaska. Die waren richtig nett und es war ein lustiger und entspannter Abend. Die Jungs, Darrin, der Musher und seine beiden Handler Bob und Jeremy, erzählten einige gute Stories aus dem Musherleben. Auch Michelle und Ed gaben einiges zum Besten und gaben außerdem etliche Tipps, wie ich meinen Job als Handler meistern könnte. Hatte ja nun keinen blassen Schimmer, was auf mich zukommen würde, da Kommunikation nicht eine der stärksten Seiten Dyan´s war. So war ich sehr froh, dass ich auf all diese netten Leute hier traf, die bereitwillig Informationen abgaben. 


Zwischen acht und neun mussten wir uns aber auf den Weg nach Whitehorse machen, da Paul, mein Fahrer und Begleiter für die nächsten Wochen, am Flughafen eintreffen würde. Wir würden dann auch in Whitehorse bleiben und die letzten Nächte vor dem Rennen in einem Hotel in Whitehorse untergebracht sein. Oh, wie verlockend nach zwei Wochen im Busch! Wir hatten schon alle wichtigen Sachen in den Truck gepackt, der nun wieder bis unters Dach voll gestopft war. Ich war somit sicher, dass sie mich erst im Hotel absetzen würde, damit ein Sitzplatz frei werden würde. Konnte es schon gar nicht mehr abwarten, ein wenig "Freizeit". Aber weit gefehlt, wir fuhren direkt zum Flughafen, wo wir erst die Hunde noch mal abluden, damit sie sich erleichtern konnten, und dann verabschiedete sich Dyan in Richtung Ankunfthalle mit den Worten: "Make some room for Paul!" Thank you! Ich drehte mich um, guckte Sky an, die auf dem Berg Gepäck saß und fragte mich ernsthaft, wie Dyan sich das vorstellte. Ich erinnere: Während ich meinen kleinen Rolli mit hatte, hatte Dyan ein kleines und ein großes Dufflebag, sowie diverse Jacken und Hosen, die lose in der Kabine herumflogen. Sei´s drum, hatte ja keine andere Wahl, irgendwo musste Paul ja sitzen. So schaufelte ich irgendwie den Sitz hinter dem Fahrersitz frei, wobei das Gepäck hinter mir nun wirklich fast bis zur Decke reichte. On top saß später Sky… Sah irgendwie ulkig aus wie sie da oben zwischen Koffer und Decke eingeklemmt lag. Pauls Gepäck kriegten wir auch noch irgendwie unter. Dann fuhren wir zum Best Western Hotel. 


Paul hatte den Luxus eines eigenen Hotelzimmers, ich teilte meines mit Dyan. Ich duschte richtig lange und fiel anschließend ins Bett, während Dyan dann ein Bad nahm. Endlich Ruhe.

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