Samstag, 9. März 2013

Montag, 28. Januar 2013: Das Wochenende war vorbei... Wochenende? Welches Wochenende? Hier ist jeder Tag gleich. Ich habe absolut kein Gefühl mehr für Zeit. In der Nacht war ich einmal aufgewacht und musste Tee raus tragen. Es war ziemlich kalt, kann ich Euch sagen. So nutzte ich auch gleich die Zeit, um den Ofen wieder anzuschüren. Wir standen morgens ziemlich früh auf, um die Hunde schnell pinkeln zu lassen. Das Füttern kam erst später. Es war sternenklarer Himmel, Vollmond und -22°C.


Zum Frühstück gab es Kaffee und das altbekannte Porridge. Konnte es schon langsam nicht mehr sehen... Nachdem Dyan´s einzige Tasse schon vor zwei Tagen aufgrund der Temperaturwechsel zersprungen war, eröffnete sie mir, dass heute Morgen auch meine Tasse über den Jordan gegangen war. Na super. Dann musste ich erstmal meinen Thermobecher aus dem Truck holen und den gefrorenen Kaffee darin auftauen bis ich ihn benutzen konnte. Dieser nun folgende sonnige und kalte (-26°C) Tag floss nahezu gemütlich dahin.

 

Dyan arbeitete an ihrem Schlitten und ich nähte... Komische Konstellation.... Fühlte mich in dieser Rolle nicht allzu heimisch, möchte ich mal anmerken. Andererseits war es eine neue Erfahrung...

 

Mittags fütterten wir die Hunde und Dyan führte mir etwas sehr eindrucksvolles vor. Sie schmiss eine Kelle kochendes Wasser in die Luft, das sofort zu Eis gefror! Wow, das war eine Show! Sehr beeindruckend.


Da es wirklich kalt war, nutzte Dyan die Gelegenheit und probierte die neuen Hundejacken an den Hunden aus. Einige bekamen sogar zwei Decken, da es gefühlte -35°C mit dem Wind war.




Nachmittags machte sie sich auf den Weg rüber zu Michelle, damit sie telefonieren und rausfinden konnte, wo wir all unseren Müll lassen konnten. Ich hatte also einen nahezu "Dyan-freien" Nachmittag, da sich das Ganze offensichtlich etwas hinzog. So hatte ich sogar Zeit für einen zehnminütigen Nap! Wow! Dann tauchte Dyan auf, schnappte sich einen Donut und machte sich wieder auf den Weg, um den Müll weg zu bringen.



Ich hatte weitere Nähaufgaben bekommen. Meine Güte, nahm das denn gar kein Ende mehr?! Und ich hatte bereits meine Nervennahrung und neues Lieblingsnaschi, Reese´s Pieces, aufgebraucht! Oh nein! So musste ich mich ohne Hilfsmittel durchkämpfen.


Als Dyan zurück kam, fuhren wir rüber zu Michelle, um dort die Hunde zu füttern. Dann konnten sie sich im Hockeygarden auch gleich noch ein wenig die Beine vertreten. Als wir die Hunde ausluden, roch es doch verdächtig nach Hundehinterlassenschaft... Das war kein gutes Zeichen. Fanden auch schnell die entsprechende Hundebox. Jimmy hatte seit dem Vetcheck Durchfall und wir hatten heute leider zu lange gewartet. Offensichtlich. Ja, das war wohl alles schon ein wenig zu viel Stress für den guten Jimmy. So räumten wir die gesamte Dogbox aus und reinigten sie. Das Gute war, dass wir nun unseren ganzen Hundemist hier bei Michelle auf dem Misthaufen entsorgen konnten. Das war eine große Erleichterung. Da die Temperatur heute inzwischen auf -36°C gesunken war, stopften wir in alle Boxen noch mehr Stroh und brachten die Holztafeln an den Türen an, damit die Wärme besser drinnen gehalten würde. Dann packten wir alle Hunde in die frisch eingestreuten Boxen und fuhren erstmal um den Block, damit der Motor des Truck ein wenig warm wurde. Zum Abendessen gab es T-Bone Steak und Kartoffeln, wobei ich mich das erste Mal seit sehr langer Zeit ans Braten eines Steaks! Und dazu noch gefroren. Ja, was soll ich sagen, ich überliess Dyan das Zubereiten ihres eigenen Steaks. Meines war wohl doch etwas zu gut durch, meine Gabel hatte keine Chance... Unsere Sour Creme war auch gefroren, so dass wir sie uns in Scheiben auf die Kartoffeln legen mussten. Es war wirklich deutlich kalt geworden und unser "Kühlschrank" war zu einem Gefrierschrank avanciert.

 

Wir bekamen sogar noch Besuch! Das war ungewohnt, Besuch im Busch. Es war Chris, der Handler von Michelle und Ed. Er war auf der Suche nach seinem kleinen Hund, einem Labradormix. Er war nicht zur Fütterung aufgetaucht, was sehr untypisch für ihn war. Und wenn hier ein Hund vermisst wurde, war meist klar was passiert war... Im Land der Wölfe. Wir hofften, dass er noch auftauchen würde und versprachen, dass wenn wir ihn sehen würden, ihn nach Hause bringen würden. Bevor wir nun noch mal mitten in der Nacht die Hunde raus lassen mussten, genehmigte ich mir schon mal vorab etwas Schlaf. Ich war so gerädert. Nachdem die Hunde auch versorgt waren um Mitternacht, fiel ich nur noch in meinen Schlafsack und schlief sofort ein. 

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