Mittwoch, 20. März 2013

Schlief ziemlich lange heute, am 11. März 2013. Naja, oder besser gesagt kam nicht so recht aus dem Bett. Ich konnte froh sein, dass ich nicht mehr im Stall arbeitete. Ging gegen zehn Uhr runter und machte mir einen Kaffee. Tom war schon lange auf, Pat schon im Stall und Gill kam gerade aus dem Gästezimmer und war ganz aufgeregt, dass es schon so spät wäre und er doch zur Arbeit müsste. Er machte sich um kurz vor elf auf den Weg und nahm Tom mit zur Klinik, da Pat heute den Wagen benötigen würde. Zu schade, dass Pat über die Mittagszeit in die Stadt fahren würde, da ich genau zwei Reitstunden zu geben hatte. Wäre gerne mitgefahren. So hatte ich stattdessen Unterricht mit Nicole und anschließend mit Lia, die heute trotz schmerzenden Knies eine Springstunde haben wollte. War ich gar nicht drauf eingestellt. War sicher gewesen, dass sie aufgrund ihres Knieproblems lieber Dressur machen wollte. War sowieso noch nicht ganz angekommen, da ich den ganzen Vormittag Fotos sortiert hatte und noch etwas mit den Gedanken daran fest hing. Lia hatte heute ihren Mann mitgebracht, der filmen und Fotos machen sollte. Die Stunde war ziemlich gut. Beide hatten gut gearbeitet und ich glaube, Lia hatte einiges gelernt. Das war gut. Ansonsten war heute nicht mehr so viel weiter los. Ich widmete mich wieder meinen Aufzeichnungen und Fotos für den Rest des Tages und wir aßen Steak zum Abendessen. Gingen alle gemeinsam um neun Uhr ins Bett. Ja, unglaublich. Ich war aber noch bis Mitternacht mit Fotos beschäftigt und ich hörte, dass Tom und Pat zwischenzeitlich auch immer mal wieder den Fernseher anhatten. 


Der entsprechend konfusen Nacht kam ich heute, 12. März 2013, noch schlechter aus dem Bett. Trotz dass die Sonne ins Zimmer schien, konnte ich mich nur schwer aufraffen. So kam ich heute erst gegen halb elf wirklich aus dem Bett. Pat war schon beim Stalldienst und Tom ritt Cimmaron, den Friesenhengst. Ich machte mir erstmal ein kleines Frühstück und fing gleich an weiter meine Notizen vom Yukon Quest nieder zu schreiben, damit ich endlich mal wieder meinen Blog auf Vordermann würde bringen können. Ging mir heute nicht besonders gut. War die letzten Tage immer besser geworden, aber seit gestern hatte ich einen kleinen Rückfall. Um vier Uhr holte ich mit Pat die Pferde rein und arbeitete anschießend gleich Baya, da Kim mich gestern darum gebeten hatte. Das war gut, so kam mal wieder etwas Geld rein. Ich war echt fertig nach der Stunde. Ich glaube, ich hatte mich etwas überfordert. Ich half Pat noch beim Pferde striegeln und wartete auf Carla, die um halb acht eine Reitstunde hatte, die nebenbei erwähnt dann echt gut war. War richtig stolz auf Carla. Sie bemühte sich sehr. Ich ging rauf zum Haus und aß mit Pat und Tom zu Abend. Dann half ich noch bei der abendlichen Fütterung und ging anschließend duschen. Dann ab in die Heia. Fühlte mich nicht so besonders. 


Mittwoch, 13. März 2013: Ich stand brav um halb acht auf. Aber ich muss zugeben, dass ich nicht wirklich damit rechnete, dass Gill pünktlich hier sein würde. Und ich behielt recht. Während ich so auf dem Sofa saß und mein Frühstück einnahm, kam auch schon der Anruf, dass Gill nicht vor Mittag hier sein würde. Na super, dann hätte ich ja ausschlafen können. So verzog ich mich später einfach noch mal in mein Zimmer. Um kurz nach zwölf kam er auf den Hof gefahren. Ich packte meine Sachen und wir machten uns gegen ein Uhr auf den Weg. Ein Riesentruck mit einem Riesentrailer… Aber wir hatten ja auch fünf Paletten Pferdefutter zu transportieren. Die Straße war nicht wirklich gemacht für dieses Gespann. Wir hüpften von einem Hubbel zum nächsten. Ich hatte nicht wirklich ein gutes Gefühl dabei und meinte, dass wir vielleicht für die Straßenverhältnisse etwas zu schnell wären. Gill sagte, er würde doch nur 75 km/h fahren… Ja, aber das war doch zu schnell, würde ich mal sagen. Kurz später verloren wir den Trailer, wie hätte es auch anders sein können. Ich hatte damit fast schon gerechnet. Oder dass wir im Graben landen. Aber dieser Truck war wirklich super und das Gute ist, dass hier in Kanada alle Trailer mit einer echt dicken Kette am Truck gesichert sind. So war nun also der Trailer von der Kupplung gehüpft und schlitterte an der Kette hinter uns her bis Gill den Truck zum Stillstand gebracht hatte. 


Hahaha, ich war nur am Lachen. Das war doch nicht wahr. Wir waren gerade mal zehn Minuten unterwegs und dann passierte schon so was. Es war unglaublich. War nichts weiter passiert, aber der riesige Trailer lag nun mit der Deichsel auf der Straße… Und nun? Wir sprechen hier nicht von einem kleinen Zweier- Pferdeanhänger. Konnten auch keinen Wagenheber im Truck finden. Und selbst wenn wir einen gefunden hätten, da war keine Chance unter den Trailer zu kommen. Also Kette los und zurück nach Yellowknife, um einen anderen Trailer zu besorgen. Auf halbem Weg entschied Gill, doch noch mal zum Trailer zurück zu kehren, um zu sehen ob wir den doch irgendwie wieder auf die Kupplung bekommen konnten. Und wir hatten Glück, denn in dem Moment als wir am Trailer ankamen stoppten zwei große Männer von der Mining Company, die uns halfen, das schwere Ding wieder anzukuppeln. Mehr Glück als Verstand. Es war offensichtlich, dass der Anhänger vorher nicht fachgerecht gesichert gewesen war. Nun hängten wir ihn richtig an… Und weiter ging´s. Wir hatten auch noch richtig Glück mit dem Wetter, es war zwar schweinekalt, aber die Sonne schien und es war herrlich. Ich war froh, dass ich in meinem Rucksack meine Sonnenbrille fand. Ohne wäre man schneeblind geworden. Es war eine lange Fahrt… Besonders bis Rae, da die Straße so was von schlecht war. Aber danach wurde es sichtlich besser. Da Gill müde wurde tauschten wir bis Fort Providence, wo wir tanken mussten, die Plätze. Während ich nun das Riesengespann über den Highway jagte, schlief Gill. Ich konnte währenddessen bestimmt drei Mal kleine Büffelherden am Straßenrand beobachten. Und wir fuhren und fuhren und fuhren. Gegen zehn Uhr abends kamen wir endlich in High Level an, wo wir uns Hotelzimmer nahmen und vorher noch schön Steak im Restaurant aßen. Ich hatte ein echt Riesenzimmer. Aber das Bett war super weich und mir tat sowieso alles von dieser hubbeligen Fahrt weh, so dass ich in der Nacht nicht viel Schlaf fand. 

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