Freitag, 22. März 2013

Stand heute, am 17. März 2013, gegen halb zehn auf. Anscheinend brauchte ich den Schlaf die letzte Zeit. Tom war auch gerade aufgestanden und machte sich fertig für seine Springstunde. Pat und ich saßen mit unserem Morgenkaffee zusammen und sprachen über die gestrigen Geschehnisse und über das Iditarod Race, das sich nun dem Ende näherte. Wir wollten gerne heute noch mal zu dem Race runter zum Lake gehen... Allerdings war es wirklich schweinekalt, so dass wir uns nicht so sicher waren, ob wir das einem gutem Frühstück, bzw. Lunch vorziehen sollten. 

 

Der Start war nämlich wieder um ein Uhr mittags. Genau dann, wenn wir normalerweise gemütlich im Explorer Hotel Restaurant saßen. Naja, wir hatten ja noch eine Weile Zeit uns das zu überlegen. Aber Pat war fast heißer drauf als ich. Letztendlich fanden wir einen Kompromiss, wir würden erst essen gehen und den Start Start sein lassen und stattdessen am Trail stehen und noch ein paar nette Fotos schießen. Wir wussten ja jetzt, wo der Trail entlang lief. 



















Es schien wieder die Sonne und es war eigentlich herrlich, würde man von der Kälte absehen, so dass wir dem Renngeschehen schon entgegen fieberten. Nachdem wir uns im Explorer die Bäuche voll geschlagen hatten, fuhren wir runter zum See. 


Und wir hatten sogar das Glück nicht nur die Hundeteams im Rennen zu sehen, sondern auch noch Snow Surfer. Ich würde es mit Kitesurfen mit Skiern beschreiben. Was es nicht alles gibt. 



Um vier Uhr wollte mich Paul abholen, damit ich ihnen bei den Vorbereitungen für das Percy de Wolve Rennen in Dawson helfen konnte. Da das Finish auch auf ungefähr vier Uhr fiel und wir gerne das erste Team ins Ziel kommen sehen wollten, saß ich etwas in der Zwickmühle, denn ich hasse Unpünktlichkeit. So wollte ich bestimmt nicht zu spät zurück sein. Andererseits wollte ich Pat auch nicht das Erlebnis des Zieleinlaufs nehmen. Tom meinte nur trocken, dass Paul schon wieder kommen würde, wenn ich nicht da wäre. Er würde mich ja schließlich brauchen. Naja, so konnte man es natürlich auch sehen. 


Das erste Team kommt ins Ziel

















Gesagt, getan, wir warteten auf den ersten Zieleinlauf und machten uns dann auf den Heimweg. Fuhren noch ein wenig auf dem See herum und schauten uns die im Eis eingefrorenen Hausboote an. 

 

 

Und wir kamen noch immer nicht so richtig los, denn Pat wollte noch mal bei den Dog Trucks vorbei schauen. Die Teams kamen nun der Reihe nach ins Ziel und wir beobachteten noch eine Weile das Treiben um die Trucks. Tom unterhielt sich dann auch noch mit einem der Musher, den er noch von früher kannte, als er der Vet für das jährliche Rennen war. 

 


Es war kein Auto zu sehen, als wir am Stall ankamen. Oh, oh, es war inzwischen ja auch schon halb fünf durch. Pat bot mir an, dass sie Paul anrufen würde. Es kam heraus, dass er gar nicht hier gewesen wäre, da sie zuhause einen Notfall gehabt hatten. Drei Hunde hatten sich frei gemacht und waren in einen Kampf geraten. Er würde sich später noch mal melden. Ok, das war doch gut. Alle Aufregung umsonst. Ha, so war Zeit für einen Nap! Wie schön. Abends waren wir alle noch so satt, dass wir nur eine Scheibe Brot aßen. Anschließend entschied ich, dass ich mal wieder auf´s Pferd sollte. Irgendwann musste ich mal wieder anfangen. So nahm ich mir vor Mack zu reiten, was letztendlich aber in Baya reiten endete, da Kim unten im Stall war und gleich fragte, ob ich nicht lieber sie anstatt Mack reiten wollte. Anschließend striegelten wir noch die Fohlen. Besser gesagt, Pat striegelte und ich hatte die Aufgabe, O.B. One zu halten. Sie ist echt eine kleine Diva. Es war inzwischen schon irgendwas um halb zehn Uhr abends, von Paul hatte ich nichts gehört, so dass ich annahm, dass es heute wohl nichts mehr werden würde und er sich bestimmt erst morgen melden würde. Gerade zu Ende gedacht, klingelte das Telefon. Es war Paul und er fragte, ob ich inzwischen schon im Bett liege würde. Ansonsten würde ich so gegen halb elf abgeholt werden. Oh row, interessante Zeit. Es schien, dass auch hier die Uhren anders gingen. Wir fuhren also spät am Abend raus zum Prelude Lake, wo sich sein Haus befand. Erledigten dann noch gemeinsam ein paar kleinere Aufgaben und schnackten noch eine Weile in der Küche, bevor es ins Bett ging. Ich hatte wieder Nathaniel´s Zimmer zur Verfügung. Versuchte, etwas Schlaf zu bekommen. 


Heute Morgen, am 18. März 2013, ging es um acht Uhr aus den Federn. Ich hatte sowieso wieder nicht geschlafen, so dass es kein Problem war und ich nur wartete, bis ich hörte, ob jemand anderes auch schon wach war. Frühstückten Bagels und gingen dann raus zum Arbeiten. Da ich um halb zwei meine erste Reitstunde zu geben hatte, mussten wir uns etwas ran halten. Klotzen, nicht kleckern. So entluden wir den Dodge, der voll mit Feuerholz geladen war und luden später mal wieder Müll auf. Ist schon so eine Sache ohne Müllabfuhr, das kann ich Euch sagen. Und heute bekam ich sogar meinen ersten Snowmobilride! Ich fuhr mit Nathaniel zum neuen Haus, um eine Fuhre Feuerholz dort abzuliefern. Dafür hatten wir einen Schlitten hinter das Snowmobil gespannt. So ein Snowmobil ist aber nicht besonders bequem. Mir wurde klar, warum die meisten Leute halb stehend diese Dinger fahren. Die Sitzposition ist wirklich das Letzte.  Dann ging es an die Reparatur eines alten GMC Trucks, den Paul für einen Bekannten auf Vordermann bringen sollte. Der Truck ließ sich nicht starten, so dass nun raus zu finden war, ob es sich um die Batterie, den Starter oder etwas anderes handelte. Nach einigen Überbrückungsversuchen und Batteriewechseln von Auto zu Auto war es nach einiger Zeit klar, dass hier wohl ein neuer Starter her musste. So traf es sich ganz gut, dass ich eh zurück nach Yellowknife zum Arbeiten musste. Auf dem Weg dorthin entsorgten wir gleich den Müll, dann ließ mich Paul am Stall raus und machte sich auf den Weg Ersatzteile zu besorgen. Ich meinte, er sollte sich später melden, damit wir absprechen konnten, wann und ob er mich wieder abholen sollte, da ich nicht genau wusste, wie viele Reitstunden ich heute zu geben haben würde. So arbeitete ich meinen Unterricht ab und half anschließend beim Pferde rein holen. Als Pat gerade Abendessen vorbereitete, rief Paul an und meinte, dass er mich in ca. 15 Minuten abholen würde. Oh, das war kurzfristig. Ich wollte ja nun auch nicht einfach weg fahren, während Pat schon am Kochen war. Aber sie machte dann einfach für mich schon mal etwas von dem leckeren, frischen Fisch fertig, den wir gestern auf der Rückfahrt vom See gekauft hatten. War wirklich gut. Und ich war auf die Minute fertig mit essen, als der Truck auf den Hof rollte, um mich einzusammeln. Während der Rest sich erstmal ein Abendessen gönnte, machte ich mich schon mal wieder an die Arbeit. Ich verpackte Snacks für die Hunde für das Rennen. Als Paul fertig war mit Essen brachten wir den GMC Truck in die schön beheizte Garage und machten uns an die Arbeit. Paul war noch mit der Batterie beschäftigt und ich schmiss mich unters Auto, um den Starter auszubauen. Das Ding war so schwer, dass sich Paul ebenfalls unter den Wagen begeben musste, um den Starter zu halten, während ich die Kabel abmontierte, die man natürlich erst erreichen konnte, wenn der Starter abgeschraubt war. Sehr schön. Und was stellten wir fest?! Es war ein Stück des Gehäuses abgebrochen und in den Getriebeblock gefallen. Na super! So hieß es nun, erstmal den Deckel des Getriebes abschrauben. Ich mein, es war ja gut, dass das überhaupt möglich war. Es war eine interessante Arbeit und wir hatten viel Spaß. Dann wurde noch Öl gewechselt, ein "Triple Charger" eingebaut und dann hofften wir, dass die Kiste wieder laufen würde. Der Testlauf war sehr zufriedenstellend. Und es war inzwischen Mitternacht. Während ich unter dem Wagen gelegen hatte, war das ganze Schmelzwasser auf meine Hose getropft und ich bemerkte erst jetzt, dass ich klitschnass war. Uh, das war unangenehm. Wir versuchten nun noch, die Batterie wieder in den Chevy einzubauen, die wir zum Ausprobieren für den GMC Truck benutzt hatten. Aber ohne Erfolg. Das Gewinde der Schraube schien beschädigt zu sein. Und es war kalt, inzwischen wieder um die -20°C. Und ich war nass. Das war eine nicht allzu gute Kombination. So verschoben wir die Batterie auf morgen und gingen ins Haus. Dann war auch nur noch Bett angesagt. Der Rest der family war schon schlafen gegangen. 

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