Samstag, 9. März 2013

Der Morgen des 24. Januar 2013 kam wieder völlig unerwartet und die Arbeit begann viel zu früh. Dyan war vor sechs Uhr auf den Beinen, um Feuer zu machen und Kaffee aufzusetzen. Ich war dann um sechs auch aus dem Schlafsack gefallen. Warum auch immer, Dyan war heute gut gelaunt. Sollte mir recht sein, war schließlich stressig genug die ganze Zeit über. Konnte eine Stresspause gebrauchen.

 

Gegen acht Uhr fütterten wir den Hunden ihr Frühstück. Sie bekamen nun morgens und abends Suppe bestehend aus warmen Wasser, Kibbles und verschiedene Sorten Fleisch und Fisch. Luxus-Racedog-Food. War ganz stolz, als ich Dyan heute präsentieren konnte, dass ich Xhosa selber ausladen konnte. Noch bevor sie sagen konnte, dass es so wichtig wäre, dass ich alle Hunde selber ein- und ausladen könnte. Ha, da war ich mal schneller. Packte alles zusammen und Dyan bereitete schon Pancaketeig für unser Frühstück vor. 


Da wir nicht wirklich Geschirr hatten räumte sie eine Toolbox aus und rührte den Teig darin an. In der Not… Man muss sich nur zu helfen wissen. Sie machte den ersten Pancake und überließ dann mir die restlichen zuzubereiten. Nebenbei rührten wir aus Zucker und Wasser einen Sirup an, da Dyan darauf nicht verzichten wollte. Ich probierte die Pampe aber nicht, ich strich mir lieber Nutella auf meine Pancakes. Und weiter ging es mit Aufnähen von Werbeflicken. Hatte meinen eigenen Anzug noch nicht bestückt. Die nächste Aufgabe wartete schon auf mich. Ich durfte Fischöl in Ziplocbags abfüllen. Das war ein wenig eklig, aber da es so kalt war hielt sich der Geruch in Grenzen. Dyan empfahl mir aber Handschuhe und dass ich nichts an meine Klamotten bringen sollte, da man den Geruch nie mehr raus bekommen würde… Ich bekam es hin. Wer hätte das gedacht?! Ich legte die wohl verschlossenen Tüten zum Gefrieren auf die Veranda der Hütte. Es ging gegen zwölf Uhr zum Training. 

 



















Das hieß wieder Hunde und Equipment ausladen, Hunde anschirren und anspannen und los ging´s. Mein Job war anschließend Wasser holen (verdammt großer Kanister!), Wasser kochen und Fisch zerkleinern. Aber erstmal wartete ich ab, bis sich die Hunde beruhigt hatten. Das war immer eine Riesenaufregung, wenn die anderen los durften und der Rest zurück blieb.

 

Dann machte ich mich endlich mit dem Handschlitten, beladen mit Wasserkanister und Ketten, auf den Weg zur Hütte. Das Wetter war einfach wieder traumhaft, Sonne, blauer Himmel und -12°C. 


Hatte wieder zwei Stunden Zeit und hatte nicht vor noch mal zu spät zu kommen. Nach den üblichen Arbeiten machte ich mich rechtzeitig wieder auf den Rückweg. 


Aber nicht früh genug. Als ich gerade ans Ende der Auffahrt kam, glitt Dyan mit ihrem Hundegespann vorbei. Und dann hielten mich auch noch die Nachbarn auf, die sich vorstellen wollten. Ich hatte Glück, dass Dyan nicht böse war, dass ich nun wieder ein wenig zu spät war. Konnte es aber ja erklären. 

 

Da wir heute Abend bei Michelle und Ed zum Abendessen eingeladen waren und es schon halb vier war, blieb es heute beim Training eines Teams. Die übrigen hatten heute frei. Wir packten alles ein und fuhren zurück zur Hütte, wo wir völlig ausgehungert eine Snack einnahmen. Dann noch mal die Hunde pinkeln lassen und dann rüber zu Michelle gelaufen. Es war super interessant, sämtliche Mushergeschichten und Erlebnisse zu hören. Es gab zum Essen Lasagne, Salat, Reis und Hühnchen. War lecker. Sah heute das erste Mal das Musherhaus von innen… Interessant, kann ich nur sagen. Ja, wenn man mit zig Hunden zusammen lebt, sieht es wohl so aus. Das Mobiliar ziemlich zerkratzt und zerfressen, Wände dreckig, Boden sowieso… Überall Hundespielzeug, -futter und -decken. Aber irgendwie auch gemütlich. Man musste sich jedenfalls keine Gedanken wegen der eigenen dreckigen Klamotten machen. Die beiden Handler Chris und Maria kamen auch noch dazu und allesamt liefen in ihren Longjohns herum, was im ersten Moment ein wenig… ulkig wirkte. Aber das ist hier so üblich. Ich behielt meine Hosen aber an. Gegen zehn Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg und ließen die Hunde raus. Als Dessert aßen wir noch ein wenig Obst und gingen dann ins Bett. 

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