Freitag, 1. März 2013

Dienstag, 22. Januar 2013: Ich war zu müde, um auf die Uhr zu sehen. Aber ich denke, Dyan war wieder gegen 5 Uhr auf den Beinen. Ich durfte noch ein wenig liegen bleiben, was gar nicht so einfach ist, wenn da eine Person (wir wollen keine Namen nennen) so eine Hektik verbreitet. Nachdem sie Feuer gemacht und Kaffee aufgesetzt hatte, quälte ich mich auch aus meinem Schlafsack. Fühlte mich wie vom Panzer überrollt. Dyan war schon wieder am Arbeiten. Sie reparierte und änderte und erstellte Geschirre und Leinen und was weiß ich nicht alles. Während ich meinen Morgenkaffee trank, las ich nochmals die Regeln für die Handler. Dann ging es Hunde füttern.

 

Die Hunde aus den Boxen zu holen ging immer besser. Ich hatte mir nun angewöhnt auf der "richtigen" Seite zu stehen, wenn ich die Hunde raus holte. War nicht so einfach anfangs, ging jetzt aber besser. Denn vor allem Chewbakka wollte nur aus der Box, wenn du auf seiner linken Seite stehst, nicht wenn du rechts stehst. Aber ich war ja lernbereit. Als weiteres Morgentraining stand für mich auf dem Programm ungefähr zehn Futtersäcke á 25 kg in den nicht allzu nah gelegenen Schuppen zu schleppen. Dann Hunde verladen, alles um den Truck herum säubern und dann in die Hütte zum Frühstück. Aßen Eier mit Speck und Joghurt mit Haferflocken.

Ein wenig Speck gefällig?
Es wurde nun langsam hell und es war warm, -8°C. Es war ein relativ entspannter Tag heute. Während Dyan weiter an ihren Harnessen, usw. arbeitete und ich ihr ab und zu half, machte ich "Haushalt", bewachte das Feuer, kochte neuen Kaffee und studierte weiter fleißig meine Rules of the Yukon Quest.

 

Wollte bloss nichts falsch machen später und eine Strafe oder gar Disqualifizierung riskieren. Machte also eine kleine Liste mit Fragen, die ich beim Meeting stellen wollte und fertigte eine Skizze an, wie man das Camp in Dawson City aufziehen könnte. In Dawson City würden die Musher eine Pause von 36 Stunden haben und es würde der einzige Checkpoint sein, wo die Handler den Mushern aktiv bei der Pflege der Hunde und des Equipments helfen durften. Das würde eine anstrengende Zeit werden, das war jetzt schon klar. Dann ging es heute aber doch noch mal raus.


Hunde versorgen und dann Werbeschilder am Truck anbringen. Dyan war mit anderem Kram beschäftigt. Anschließend ging es wieder rüber in den Dogyard, wo Dyan alles für eine Trainingsrunde vorbereitete. Als sie weg war mit dem ersten Team, suchte ich Holz zusammen, um die Hockeyschläger in unserem Hockeygarden in den Rohren fest und höher zu setzen, damit die Ketten nicht drüber rutschen konnten.

Arbeit im Dogyard im Tiefschnee
Nachdem sie zurück war ging ich mit dem Schlitten rüber zur Hütte und besorgte ein paar Harnesse. Die Aussicht auf die umliegenden Berge war atemberaubende und ich genoss meinen kleinen Spaziergang. Der Mond war schon am Himmel zu sehen. Dann ging´s mit dem zweiten Team los für eine kleine Trainingsrunde. Ich saß auf meinem Strohballen und wartete. Da es zum Rumsitzen aber doch zu kalt war, entschloss ich mich noch einen Anbindeplatz frei zu schaufeln. Ob er je genutzt werden würde, war in dem Moment zweitrangig. Hauptsache, warm werden.


Als sie endlich zurück kamen, war es schon dunkel. Alle Hunde versorgen und aufladen. Ich freute mich wirklich schon auf die Hitze in der Hütte, wenn der Holzofen wieder bollerte.



Es gab Steak und Bratkartoffeln zum Abendessen. Dann den obligatorischen kleinen Nap, bevor die Hunde das letzte Mal raus gelassen wurden und dann schlafen! Endlich. 

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