Mittwoch, 20. März 2013

Sonntag, 3. Februar 2013: Das wiederholten wir diese Nacht einige Male. Zwischenzeitlich holten wir uns eine der legendären Zimtschnecken zum Frühstück. Die waren riesig (wie alles hier in diesem Restaurant) und schmeckten echt lecker. 

Hmmm... Lecker!!!
Nachdem wir mal wieder Dyan´s Lage gecheckt hatten und im Truck für einen weiteren kurzen Schlaf saßen, kam Jeremy angerannt, der sagte, dass Dyan jeden Moment eintreffen konnte. Was?! Wir hatten doch gerade erst nachgesehen. 

Ankunft eines Teams im Checkpoint
Ok, wir also unsere Armbänder geschnappt und aus dem Truck gesprungen. Als wir am Hundeparkplatz ankamen, war Dyan gerade eingetrudelt. Wir waren also nicht komplett zu spät. Es war inzwischen Morgen, 8.30 Uhr. 


Das war wirklich eine interessante Nacht, kann ich Euch sagen. Einige der Handler hatten tatsächlich nach einer solchen Nacht noch Energie für Spielereien. So wurde spontan ein Handlerrennen mit Handschlitten ausgetragen. Für uns war es jedenfalls amüsant. 

Schlittenrennen im Morgengrauen
Wir hatten uns geeinigt, dass Paul Dyan und das Team zum Parkplatz geleiten würde, da ich immer noch Distanz brauchte. Oder besser gesagt, sie schien Distanz zu mir nötig zu haben. Und ich wollte das Rennen auf gar keinen Fall gefährden, indem ich evtl. einige Dinge nicht richtig verstand. Die letzte Zeit hatte Dyan sich nicht sonderlich Mühe gegeben klar und langsam zu sprechen. Und ich wollte nicht in die Verlegenheit geraten zehn Mal nachfragen zu müssen. So dachte ich, es wäre einfacher, wenn erstmal Paul den Part der Betreuung und des Informationsaustauschs mit dem Musher übernehmen würde. Schade eigentlich, denn ich hätte das wirklich gerne gemacht. Aber hier ging es nicht um mich, sondern dass Dyan ihr Rennen laufen konnte. Und so war es offensichtlich erstmal die bessere Lösung für alle. Dyan versorgte nun ihre Hunde, während Paul am Ende des Schlittens stand und die Hunde im Auge behielt. 

 

Dann ging Dyan etwas essen und schlafen. Da sie auch mit Paul nicht besonders viel geredet hatte, wussten wir nicht, wann sie wieder kommen würde. Also hieß es, die nächsten Stunden hier in der Kälte stehen und auf die Hunde aufpassen, die allerdings einfach nur schliefen. Da nur ein Handler zur Zeit per Team auf dem Gelände erlaubt war, stand ich an der Absperrung und beobachtete von dort als Unterstützung, während Paul in der Nähe des Teams stand, damit er eingreifen konnte, falls irgend etwas passieren würde. 

 

Ich machte Fotos, schnackte mit Jeremy, die sich schon bald auf den Weg zum nächsten Checkpoint machen würden und besorgte später Paul etwas zu essen. Das war aber erst, nachdem Dyan gegen ein Uhr mittags wieder aufgetaucht war. Er blieb in der Nähe von ihr, da wir noch keinen blassen Schimmer hatten, wie der Hase läuft und somit auch nicht wussten, wann sie wieder starten würden. So wurde ich auch noch zum Truck Driver Handler. Ich erzählte Paul, dass ich die ganze Zeit hier am Zaun gewesen wäre, was er gar nicht mit bekommen hatte. Ich meinte, dass ich ihn doch nicht hier alleine in der Kälte rum stehen lassen würde, während ich gemütlich im Warmen sitzen würde. Da war er beeindruckt. Nein, wirklich, das könnte ich nicht. Ich war nur ab und zu für ein paar Minuten zum Aufwärmen nach drinnen gegangen. Um 15 Uhr machte sie sich "endlich" wieder auf den Weg. Wir waren echt geschafft. Kein Schlaf, alles neu und aufregend, Kälte… Das war unser Rhythmus für die nächsten zwei Wochen, sagten wir uns. Wir warteten also, wie mit Dyan besprochen, eine Stunde nachdem sie weg war, bis wir ihren Rastplatz aufräumten. Das hieß, dass wir das Stroh, auf dem die Hunde geschlafen hatten, zusammen rechten und zum Misthaufen brachten, die Drop Bags durch sortierten und den Müll entsorgten. Da wir schon jetzt eines der letzten Teams waren, hatten wir später freie Bahn, um den Truck in die Nähe des Rastplatzes zu fahren und alle Drop Bags aufzuladen. Wir aßen jetzt noch eine Suppe zum Aufwärmen und nahmen uns eine dieser köstlichen Zimtschnecken für die Fahrt mit und machten uns auf den Weg zum nächsten Checkpoint, Carmacks. So ziemlich alle anderen Teams waren schon längst weg. Fühlten uns heute schon fast als alte Hasen, so dass wir nach einer gemütlichen Fahrt in Carmacks ankamen und im Checkpoint ziemlich schnell alles abgecheckt hatten, wo all die nötigen Dinge zu finden sein würden. Und das Gute war auch gewesen, dass der Checkpoint wieder sehr gut vom Highway aus sichtbar war und somit einfach zu finden war. Nun hatten wir wieder etwas Zeit und entschieden, dass die Nacht lang genug sein würde, dass wir uns ein Hotelzimmer würden nehmen können! Oh ja, nach der letzten Nacht konnten wir ein wenig Schlaf gebrauchen. Hatten sogar Glück, dass ziemlich nah am Checkpoint ein Hotel war und sogar noch etwas frei war! Wir überlegten, ob wir nicht Sky mit ins Zimmer nehmen sollten… Dafür hieß es noch mal das Zimmer tauschen, da in unserem jetzigen keine Hunde erlaubt waren. Da wir noch nicht ausgepackt hatten, war das schnell erledigt. 

Sky noch etwas skeptisch
Während Paul noch seinen Kram zusammen suchte, holte ich Sky aus dem Truck. Sie war etwas verunsichert, lebte sich aber dann rasch ein. Wir aßen Banane und Joghurt zum Abendessen, sowie ein paar Nüsse. Wir hatten sogar Internet hier, aber wir hatten nicht aufmerksam genug gelesen, denn es war nur eine Stunde kostenfrei… So ein Ärger. So mussten wir also leider in der Nacht doch ein, zwei mal aufstehen und zum Checkpoint rüber laufen, um dort am Computer Dyan´s Position zu checken. War aber immer noch besser als gestern Nacht. So verstrich die Nacht wieder mit kurzen Schlafintervallen und Positionschecken. 

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